Philosophie der Pflanzen und Bäume
Pflanzen und Bäume sind auf grundlegende Weise am (Über-)Leben des Menschen beteiligt. Und doch scheinen sie im Hintergrund zu verweilen, treten meist nur als Kulisse „unberührter Natur“ oder als gestalterisches Element etwa urbaner Parks in Erscheinung. Das Verhältnis des modernen Menschen zu Pflanzen und Bäumen, zur Natur überhaupt, ist vielfach geprägt von Beherrschung, Instrumentalisierung und Verdrängung.
Dabei legen Forschungen der letzten Jahrzehnte eine neue Perspektive auf das pflanzliche Leben nahe, die Wälder als komplexe, kommunizierende Systeme begreift. Mitunter ist sogar von Wäldern als denkenden Systemen die Rede (Eduardo Kohn). Solche Deutungen fordern das lange dominierende anthropozentrische Weltbild heraus, das dem Menschen eine Sonderstellung als einzigem vernunftbegabten Wesen zuschreibt und alles andere zur Umwelt oder Ressource erklärt.
Dieser Themenschwerpunkt möchte daher nach unserem Verhältnis zur pflanzlichen Welt fragen: Welche Rolle spielen Pflanzen und Bäume in unserem Denken? Welche Begriffe, Vorstellungen und Traditionen prägen unsere Wahrnehmung von Pflanzen und Bäumen? Wie ist unser Verhältnis zu Pflanzen und Bäumen zu beurteilen? Welche Aspekte (z. B. ökologisch, ästhetisch etc.) spielen in einer solchen Verhältnisbestimmung eine Rolle?
Beiträge und Beitragsideen zu diesen und verwandten Fragen können gerne an Karen Koch [Karen.Koch@unibas.ch] und Jonas Ouass [Jonas.Ouass@hhu.de] gesendet werden.