16 Jun

Quellen der Autorität

Von Claudia Wirsing (Braunschweig)


Dass Autonomie nur darin bestehe, seinen eigenen Gesetzen zu gehorchen, hat G.W.F. Hegel schon 1801 in seiner Differenzschrift kritisiert. Eine solche moraltheoretische Auffassung zerstöre nur die „innere Harmonie“. Stattdessen gilt: „Uneinigkeit und absolute Entzweiung machen das Wesen des Menschen aus.“ (DS, S. 88) Der Mensch habe deshalb, so Hegel, nach einer Einheit zu suchen, die zu finden er jedoch nicht im Stande ist, wenn er das „Gebietende“ nur in den Menschen selbst verlegt. Vielmehr braucht es ein Maß an Widerständigkeit, damit er auch wirklich als autonomes Ich verstanden werden, und sich selbst als Autorität verwirklichen kann.

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