Die Philosophiezeitschrift Narthex bittet um Unterstützung
von der Narthex-Radaktion
Wie schon zu vor über einem Jahr die Narthex 4, will sich die Narthex 5 teilweise durch eine Crowdfundingkampagne finanzieren. Zum Thema „Personale Authentizität“ wurde ein wie gewohnt buntes, anregendes und tiefschürfendes Heft produziert. Doch es gilt wie stets im Leben unter den gegebenen gesellschaftlichen Umständen: Ohne Bares nichts Wahres.
Die Zeitschrift Narthex. Heft für radikales Denken wurde 2014 gegründet. Sie erscheint jährlich und wird im gesamten deutschsprachigen Raum vertrieben. Der Name „Narthex“ bezieht sich dabei auf den Prometheus-Mythos: Der Sage nach entwendete der Titan das von Zeus den Menschen vorgehaltene Feuer mit einem Stängel des Riesenfenchels (griechisch eben: „Narthex“). Dies ist eine Urszene der Aufklärung und des Humanismus, denn das Feuer ist die den Menschen aus dem Tierreich heraushebende Innovation. Es steht symbolisch für den menschlichen Geist und seine Schöpferkraft; sein Raub symbolisiert den Kampf gegen feudale Willkürherrschaft. Das Feuer steht jedoch auch für die Schattenseite eines einseitigen Aufklärungsprozesses, der nicht mehr an die „Materie“ (das „Brennmaterial“ gleichermaßen) rückgebunden ist. Wir sehen uns somit in der Tradition einer Reflexion über die „Dialektik der Aufklärung“, wie sie im 19. Jahrhundert etwa Nietzsche und Marx, im 20. – an sie anknüpfend – die Vertreter der „Frankfurter Schule“ und des „Post-Strukturalismus“ betrieben.
Unsere
mittlerweile fünfte Ausgabe soll sich dem Thema der „personalen
Authentizität“ widmen, ein Thema, das in aller Munde ist, aber selten wirklich
gründlich durchdacht wird. Der Inhalt des Heftes steht bereits weitgehend fest.
Folgende sechs Artikel werden sich dem Thema ausgehend von bestimmten
Klassikern des Authentizitätsdiskurses aus einer teilweise eher
historisierenden, teilweise aktualisierenden Perspektive nähern:
- Paul Stephan: Der Theologe mit dem Hammer. Thomas Müntzer als Vorläufer des modernen Authentizitätsdenkens
- Jacob Michael Sigmund Stephan: Das Fundament der Einfühlungsästhetik. Smiths und Herders Rhetorik
- Lea Mara Eßer: Ich als die ängstigende Möglichkeit zu können (zu Søren Kierkegaard)
- Helen Akin: Über das Selbst. Selbsterkenntnis und Selbstwerdung bei Friedrich Nietzsche
- Rafael Rehm: Personale Authentizität als diskontinuierlicher Wahrnehmungs-Schrecken. Der Bildbegriff des französischen Surrealismus in Bezug auf personale Authentizität
- Thomas Seibert: Existierende Meta-Physik. Authentizität als Methode und Ideal (zu Martin Heidegger)
Drei Artikel widmen sich dem Problem der Authentizität eher ohne die Vermittlung durch eine bestimmte klassische Position:
- Christian Saehrendt: Sommernacht in Offenbach. Auf der Suche nach wahrer urbaner Authentizität bleibt nur noch die Romantisierung der Unorte
- „Ohne die Erfahrung der Selbstdifferenz gibt es die Momente nicht, in denen wir uns fragen: Wie wollen wir eigentlich leben?“ – Interview mit Juliane Rebentisch
- Tina Kniep & Anton Röhr: „Scheiß auf Authentizität, ich will einfach nur ich selbst sein!“ Versuch der Rehabilitation eines gebeutelten Begriffs
Des Weiteren werden wir erstmalig ein Interview, das der bedeutende Authentizitätstheoretiker Charles Taylor auf Englisch zu dem Thema geführt hat, ins Deutsche übersetzen.
Zwei weitere Texte von Corinna Schubert und Gary Shapiro werden sich zudem mit unserem Maskottchen, dem Eisvogel (griechisch: „Halkyon“), beschäftigen und seiner philosophischen Botschaft.
Alle Informationen zu unserem Aufruf findet Ihr auf unserer Startnext-Seite: https://www.startnext.com/narthex-5
Herzstück unserer Kampagne ist der Kurzfilm Authentizität authentisch, auf dem es auf unserem Youtube-Kanal auch einen „Director’s Cut“ zu sehen gibt sowie die zu einem separaten Kurzfilm umgearbeitete Schlüsselszene „Authentischer Dialog im Laubengang“, in der die Redaktion der Narthex einen fiktiven Dialog zwischen wichtigen Philosophen zum Heftthema aufführt.
Der Aufruf läuft bis zum 31. 10.!
Die Macher der Narthex sind Praefaktisch.de sehr dankbar dafür, den Crowdfunding-Aufruf veröffentlicht zu haben.
Redaktion wie Leser der Narthex würden sich über eine kleine Spende sehr freuen.
Vielen Dank.