
Wer macht Philosophie? – Bericht zur Befragung zu Diversität in der DGPhil
von Thomas Bedorf (Hagen) und Mai-Anh Boger (Koblenz)
Viele gesellschaftlich relevante Strömungen kritischer Reflexion sind seit Jahrzehnten auch in der deutschsprachigen Philosophie diskutiert worden. Unterschiedliche Ansätze der feministischen Theorie wurden in der Philosophiegeschichte, der Epistemologie, der Politischen Philosophie oder der Moralphilosophie aufgegriffen; Rassismen wurden sowohl als gesellschaftliche Strukturen als auch als philosophieimmanente blinde Flecken thematisch; der Antisemitismus ist erneut als tief verwurzelte Ideologie begriffen worden; normalisierte Köperbegriffe wurden als fraglose Standards philosophischer Begriffsbildung historisch wie systematisch problematisiert.
In der Deutschen Gesellschaft für Philosophie greift die Vorstands-AG Philosophie und Diversität diese Entwicklungen auf und setzt sich seit Herbst 2022 dafür ein, die „deutschsprachige Philosophie in Forschung, Lehre und ihren verschiedenen Institutionen nachhaltig zu diversifizieren“[1]. Dabei geht es ihr um drei Dimensionen: die Inhalte philosophischer Lehre und Forschung, die situierten Perspektiven, mit denen diese Inhalte gestaltet und reflektiert werden, sowie die Partizipation all jener, die Philosophie in den entsprechenden Institutionen betreiben. Mit diesem breiten Verständnis von Diversität schließt die Intention der AG an ähnliche Vorhaben andernorts an. Die Philosophie als eine der ältesten wissenschaftlichen Disziplinen ist materiell selten die Speerspitze sozialer Veränderungen gewesen (was selbstverständlich nicht ausschließt, dass sie manche Ideen theoretisch zu Ende gedacht hat bevor gesellschaftlich mit ihrer Realisierung begonnen wurde). Die Arbeit der AG profitiert dabei von der langjährigen Praxis im Bereich Diversität der American Philosophical Assocation, die inhaltlich, strukturell und organisatorisch Vorreiterin in diesem Feld ist.
Neben anderen Vorhaben hat die AG Daten zusammengetragen, die für die weitere Arbeit als Grundlage dienen können. Daher hat sie im Namen des Vorstands der DGPhil im Sommer 2024 eine Mitgliederbefragung zu Diversität durchgeführt, deren Ergebnisse auf dem DGPhil-Kongress im September 2024 in Münster präsentiert wurden. Zentrale Ergebnisse der Befragung werden im Folgenden resümiert.
Zur Studie
Die Befragung gliederte sich in zwei Teile:
- Erstens sollte herausgefunden werden, wie divers die DGPhil ist (Deskriptive Analyse der Zusammensetzung der Mitglieder nach verschiedenen Diversitätsmerkmalen).
- Zweitens sollten Einstellungen gegenüber diversitätsbezogenen Aussagen und Maßnahmen erfragt werden (Einstellungsitems zu hochschulpolitischen, fachpolitischen und konkret auf die DGPhil bezogenen Maßnahmen).
Dazu verschickte die AG Philosophie und Diversität im Auftrag des Vorstands der DGPhil im Sommer 2024 einen Link zu einer Online-Befragung über den Email-Verteiler. Die Umfrage wurde von 395 der 3027 so adressierten Personen vollständig ausgefüllt. Dies entspricht einer Rücklaufrate von 13,05 %. Bezüglich des Selbstselektionseffekts bzw. der Verzerrung durch diesen niedrigen Rücklauf ist davon auszugehen, dass tendenziell eher die DGPhil-Mitglieder geantwortet haben, die im akademischen Betrieb tätig sind und mit diesem Thema (in Hochschulpolitik und/oder inhaltlich) befasst sind. So geben 81% der Befragten an, an einer Hochschule oder Universität beschäftigt zu sein. Fernerhin wird davon ausgegangen, dass Personen, die von Diskriminierung betroffen sind, eher geneigt sind, den Fragebogen zu beantworten – was eine tendenzielle Überrepräsentation minoritärer Gruppen im Datensatz im Vergleich zur Grundgesamtheit bedeuten würde. Der erste Teil der Befragung (zur Zusammensetzung der Mitglieder der DGPhil) ist daher nur unter Berücksichtigung dieser methodischen Einschränkungen interpretierbar.
Zentrale Befunde zur Frage „Wie divers ist die DGPhil?“
Erfragt wurden die Diversitätsmerkmale Geschlecht, sexuelle Orientierung, soziale Herkunft, ost-/westdeutsche Sozialisation, Staatsangehörigkeit, Migrationsgeschichte, Erst- und Zweitsprachen, Religionszugehörigkeit und Behinderung sowie die Einbindung in Erziehungs- und Pflegeverantwortlichkeiten. Die Häufigkeiten bzw. Anteile an Menschen aus den genannten Gruppen wurden mit Befunden aus Repräsentativ-Erhebungen des Statistischen Bundesamts und anderen large-scale-Studien verglichen.
Bemessen an diesen zeigt sich eine Unterrepräsentation religiöser Menschen sowie eine Unterrepräsentation von Menschen mit Migrationsgeschichte und People of Color in der DGPhil.[2]
Die Komposition der Mitgliedschaft spiegelt somit das dominante (Selbst-)Verständnis von Philosophie als einer weiß-europäischen, die sich als nicht-christlich versteht. Bezüglich der anderen Heterogenitätsdimensionen liegen keine signifikanten Abweichungen bzw. Auffälligkeiten vor.[3]
Diskriminierte benötigen Unterstützung und Ansprechpartner in den Institutionen, Unterrepräsentierte häufig zunächst Informationen über andere, denen es genauso geht. Die AG „Philosophie und Diversität“ stellt daher Seiten mit Beratungsangeboten zusammen, die sonst nur sehr verstreut zu finden sind. Sie interessiert sich darüber hinaus dafür, besser zu verstehen, warum die Philosophie institutionell und personell so homogen ist. Schließlich berät sie darüber, wie die konkreten Maßnahmen, die zur Änderung der Situation ergriffen werden, gestärkt und bereichert werden können, auch im Rahmen von Berufungsverfahren und anderen Auswahlverfahren.
Zentrale Befunde zur Frage „Welche Einstellungen gegenüber Diversitäts-Politiken werden in der DGPhil vertreten?“
Neben Fragen der personellen Repräsentation unter den Mitgliedern sollten auch Daten zur inhaltlichen Beschäftigung und zur Einstellung gegenüber diversitätsbezogenen Themen erhoben werden. Untenstehende Tabelle zeigt den Anteil an Personen, die bejahen, dass das jeweilige Thema in ihrer Forschung und Lehre eine Rolle spielt:
class | race/migration | gender | religion | disability | |
Anteil Zustimmung | 50,1% | 49,1% | 42,5 % | 35,6% | 24,5% |
Tab. 1: Wie viele Personen bejahen, zu diesem Thema zu forschen und/oder zu lehren?
Insgesamt erzeugt die Umfrage somit den Eindruck, dass diversitätsbezogene Themen zunehmend Verbreitung finden; ein Blick in die Freitext-Antworten zeigt jedoch, dass dies häufig nicht im Sinne einer diskriminierungskritischen Beschäftigung geschieht. Tabelle 1 widerlegt zudem den Mythos, dass Reflexionen zu Klassenverhältnissen und ökonomischer Ungleichheit durch eine übermäßige Beschäftigung mit (anderen) Identitätskategorien verdrängt werden würden. Im Gegenteil handelt es sich um das am häufigsten bejahte Thema.
— | — | – | + | ++ | +++ | |
Queer (Ist) | 14,2 | 22,3 | 27,1 | 13,7 | 4,8 | 10,4 |
Queer (Soll) | 7,1 | 5,8 | 11,6 | 23,5 | 15,2 | 27,8 |
Euroz/PoKo (Ist) | 9,1 | 13,2 | 21,8 | 22,8 | 11,4 | 12,9 |
Euroz/PoKo (Soll) | 6,8 | 3,3 | 7,1 | 20,5 | 18 | 34,9 |
Rass/Antisem (Ist) | 7,8 | 14,2 | 22,9 | 23,7 | 9,7 | 12,5 |
Rass/Antisem (Soll) | 4,8 | 2,8 | 4,1 | 20 | 22 | 37,7 |
FemPhilo (Ist) | 5,8 | 9,6 | 23 | 26,1 | 11,6 | 17 |
FemPhilo (Soll) | 4,1 | 2,3 | 4,6 | 19,5 | 17,7 | 43,8 |
Tab. 2: Wie viele Personen bejahen, dass dieses Thema Teil des Kanons IST bzw. werden SOLLTE?
Fragt man erstens danach, wie sehr feministische, queere, eurozentrismuskritische/ postkoloniale bzw. rassismus- und antisemitismuskritische Philosophien bereits Teil des Kanons sind (Ist-Zeilen in Tab. 2), und zweitens danach, ob man findet, dass diese kanonisiert werden sollten (Soll-Zeilen in Tab. 2), zeigt sich, dass in beiden Item-Reihen die feministische Philosophie die größte Zustimmung und die queere Philosophie/queer theory die größte Ablehnung erfährt. Insgesamt befindet der Großteil der befragten DGPhil-Mitglieder, dass der Kanon sich zwar in letzter Zeit diversifiziert habe (56,2% stimmen eher zu; 15,2% stimmen stark oder vollkommen zu), jedoch immer noch sehr männlich und europäisch dominiert sei (21,5% stimmen eher zu; 64,3% stimmen stark oder vollkommen zu).
[Nebenbefund: Bezüglich der fachpolitischen Einstellungsitems lässt sich festhalten, dass Philosoph*innen ihrem Ruf, vereinfachte Aussagen in Fragebögen prinzipiell für bedenklich zu halten, in Form von zahlreichen Antwortverweigerungen umfänglich gerecht werden. Auch der exzessive Gebrauch des Freitextfeldes lässt einen an die überdurchschnittliche Diskussionsfreudigkeit dieses Faches weiter glauben ;-)]
Klarer und belastbarer sind die Befunde zur sprachbezogenen Fachpolitik: Nur knapp 10% der Befragten geben an, dass man in ihrem Forschungsfeld ohne Englisch-Kenntnisse auskommen könne. Demgegenüber sagen dies 42% für die deutsche Sprache. Englisch wird somit als noch wichtigere Verkehrssprache als Deutsch angesehen.
Bezüglich der Thematisierung von Diversität in der Lehre zeigt sich deutlich folgendes Muster: Das Vorhaben, über Diversität und Diskriminierung zu philosophieren bzw. inhaltlich zu diskutieren, ist deutlich konsensfähiger als das Vorhaben, über Diskriminierungserfahrungen und die Diversität der Studierenden im Raum zu sprechen. Ersteres wird nur von 8,9% (inhaltliche Beschäftigung mit ‚Diversität‘) bzw. 10,6% (inhaltliche Beschäftigung mit ‚Diskriminierung‘) abgelehnt, während Zweiteres von 21,6% (bezogen auf ‚Diversität‘) bzw. von 28,6% (bezogen auf ‚Diskriminierung‘) abgelehnt wird. Dies zeigt auch, dass der Begriff ‚Diversität‘ einen unkontroverseren Beiklang hat als der Begriff ‚Diskriminierung‘.
Diversität in der Lehre benötigt neben Lehrplänen und Curricula auch Materialien, Ideen und Beispiele, was man ‚auch mal machen‘ könnte. Die AG Philosophie und Diversität erarbeitet daher Dossiers zu verschieden Themenfeldern im Bereich von Diversität, die nach und nach auf ihren Webseiten zugänglich gemacht werden (realisiert bzw. in Planung: „Philosophie und Rassismus“, „Philosophie und Eurozentrismus“, „Philosophie und Antisemitismus“, „Philosophie und Disability“, „Philosophie und Klasse“, „Frauen in der Philosophie“ sowie „Philosophie und Antiromaismus“.
Die wichtigsten Einstellungs-items mit Blick auf konkrete Maßnahmen (in) der DGPhil
Mit Blick auf Diversitäts-Maßnahmen in der DGPhil und somit bezüglich möglicher konkreter Vorhaben für die AG Philosophie und Diversität sind drei item-Reihen von besonderer Bedeutung: Erstens wurde gefragt, was bei der Organisation von Tagungen bzw. dem Kongress der DGPhil zu berücksichtigen sei. Tab. 3 zeigt die Zustimmungs- bzw. Ablehnungsquoten zu verschiedenen Aspekten diversitätsreflexiver Tagungsorganisation.
Maßnahme | Ablehnung in % | Zustimmung in % |
Barrierefreiheit | 1,0 | 97,9 |
Kinderbetreuung | 9,4 | 86,8 |
Beim Einladen auf Diversität achten | 12,2 | 82,7 |
Männliche Dominanz in Diskussionskultur eindämmen | 14,0 | 79,5 |
Auf sprachliche und kulturelle Diversität achten | 18,5 | 75,4 |
Repräsentation minoritärer Gruppen im Orga-Team | 26,8 | 66,3 |
Auf Schweinefleisch verzichten | 35,4 | 49,1 |
Auf Fleisch insgesamt verzichten | 38,0 | 53,4 |
Awarenessteam | 52,4 | 38,7 |
Tab. 3: Ablehnung und Befürwortung von Maßnahmen im Rahmen der Tagungsorganisation
Fernerhin wurde gefragt, wie sich die DGPhil zu Diversitätspolitiken verhalten solle. Tabelle 4 zeigt die Antworten auf die items dazu sowie (in der letzten Zeile) die breite Zustimmung der Mitglieder gegenüber den kürzlich erlassenen Leitlinien, die von 70,4% befürwortet werden.
— | – | + | ++ | |
Diversität als eine Kernaufgabe verstehen | 10,6 | 19,7 | 34,9 | 29,9 |
Über Diskriminierung aufklären | 6,6 | 8,6 | 42,3 | 38,5 |
Sich um inhaltliche Repräsentation bemühen | 12,4 | 21 | 32,9 | 26,6 |
Sich um ein diverseres Kongresspublikum bemühen | 12,7 | 20 | 32,9 | 24,8 |
Sich um diversere Mitglieder bemühen | 13,7 | 19,2 | 33,2 | 24,6 |
Haltung gegenüber den Leitlinien | 8,9 | 7,8 | 32,2 | 38,2 |
Tab. 4: Wünsche an die DGPhil
Zuletzt wollte die AG wissen, welche Themen von den Mitgliedern als besonders interessant erachten werden. Tabelle 5 listet mögliche Angebote bzw. zukünftige Projekte nach Interesse in ansteigender Reihenfolge:
Ich wünsche mir Beratungsangebote und/oder Arbeitsgruppen zu … | Anteil interessierter Personen in % |
Vernetzung | 33,4 |
Umsetzung Inklusion | 34,2 |
Diversität in Seminarplänen | 34,4 |
Diskriminierung in Begutachtungsverfahren | 39,7 |
Fördermöglichkeiten für minoritäre Gruppen | 41 |
Grenzziehung in Abhängigkeitsverhältnissen | 42 |
Umgang mit Diskriminierung an Hochschulen | 45,8 |
Diskriminierung in Texten der Philosophiegeschichte | 46,8 |
Tab. 4: Wünsche an die DGPhil
Um diese Wünsche zu adressieren, macht die AG Philosophie und Diversität auf ihren Webseiten Lehrpläne, Best Practice Guides, Metareflexionen, Informationen und Anlaufstellen zum Bereich Diskriminierungsschutz etc. gebündelt zugänglich.
Zusammenfassung
Aus den Daten der Befragung lassen sich zwei übergreifende Aussagen extrahieren:
- Die deutschsprachige Philosophie ist so divers wie die weiße Mehrheitsgesellschaft. Personen mit Migrationsgeschichte und People of Color sind unterrepräsentiert. An diesen (wenig überraschenden) Befund wäre die Anschlussfrage zu richten, welche Gründe dafür ausschlaggebend sind.
- Thematisch ist Diversität offenbar eine weitgehend unproblematische Selbstverständlichkeit. Der Grad der Selbstverständlichkeit hängt jedoch davon ab, ob es sich bei den Themen, die sich unter dem Label ‚Diversität‘ versammeln, bloß um Gegenstände philosophischer Lehre und Forschung (wie andere auch) handelt oder ob damit auch die Praxis selbst reflektiert wird (Stichwort: Diskriminierung und selbstkritische Hinterfragung).
Daran anschließend ließe sich fragen, inwiefern beide Aussagen damit zusammenhängen, als was Philosophie überhaupt verstanden wird. Wird Philosophie als ein methodisch differenziertes Theorieunternehmen verstanden, das sich alle Gegenstände vornehmen kann (da sie im Gegensatz zu anderen Disziplinen keinen wissenschaftsspezifischen Gegenstand hat)? Und/Oder hat Philosophie als (selbst-)reflexives Unternehmen auch mit den Erfahrungen jener zu tun, die sie betreiben oder sollte sogar von diesen ausgehen? Und/Oder identifiziert sie sich selbst auf einer habituellen und somit der bewussten (theoretischen) Reflexion weitgehend entzogenen Ebene faktisch schlicht mit dem ihr vertrauten Kanon? Je nachdem, zu welcher Auffassung man tendiert, erhält auch die daran anschließende philosophische (Lehr- und Forschungs-)Praxis eine andere Gestalt.
Die AG Diversität und Philosophie der DGPhil widmet sich konkret den genannten Vorhaben und Projekten, um einer Diversifizierung der deutschsprachigen Philosophie zuzuarbeiten. Da das Arbeit macht, freut sie sich über Unterstützung. Sie arbeitet partizipativ und freut sich über neue Ideen, Projekte und Menschen, die mitarbeiten. Sie erreichen die Sprecherinnen unter: diversity@dgphil.de
[1] https://www.dgphil.de/ags/philosophie-und-diversitaet, abgerufen am 8.6.2025.
[2] So nennen z.B. nur 2% eine andere Alltagssprache als Deutsch oder Englisch. Nur 9% haben eine andere Staatsangehörigkeit als deutsch; dies beinhaltet Mitglieder aus Österreich und der Schweiz; ohne diese liegt der Anteil bei 2,53%. 27% ordnen sich einer christlichen und 4% einer minoritären Religionsgemeinschaft zu.
[3] Die Tatsache, dass eine wissenschaftliche Fachgesellschaft im Vergleich zur Gesamtbevölkerung drastisch höhere Bildungsabschlüsse aufweist, wurde in dieser Aussage als trivial vorausgesetzt und daher nicht als relevante Abweichung markiert. Der Anteil an ‚Arbeiterkindern‘/‘first generation students‘ ist im Datensatz ebenso unauffällig bzw. spiegelt die gesamtgesellschaftliche Bewegung der Bildungsexpansion mit einer entsprechenden Korrelation der Häufigkeit mit der akademischen Position (höhere Anteile in den früheren Karrierestufen) – wobei dies ob der genannten methodischen Einschränkung nur als kursorischer Befund zu erachten ist. Ein mögliches Desiderat für die Forschung könnte eine Verbleibs-Studie sein (Was geschieht mit Philosoph*innen aus prekarisierten Milieus/Situationen im weiteren Verlauf? Wann bricht wer den akademischen Karrierepfad warum ab? etc.). Der vorliegende Datensatz ist für eine solche Analyse jedoch bei weitem nicht belastbar genug.