Wie egoistisch ist der Mensch? Gottfried Wilhelm Leibniz über Eigennutz, Motivation und Nächstenliebe

Von Julia Borcherding (Cambridge) und Julia Jorati (Amherst)

Kann der Mensch völlig selbstlos handeln? Manche bezweifeln das und behaupten, alle unsere Handlungen und Entscheidungen seien letzten Endes eigennützig. Wenn jemand zum Beispiel Geld spende oder anderen Menschen helfe, tue er das hauptsächlich für das gute Gefühl, das es ihm bringt—oder gegen das eigene schlechte Gewissen. Vielleicht ist reine Selbstlosigkeit für uns sogar psychologisch unmöglich: Wir können nur das tun, was letztlich in unserem eigenen Interesse zu sein scheint. Diese These wird oft „psychologischer Egoismus“ genannt. Wenn sie wahr ist, kann das beträchtliche Auswirkungen auf die Ethik haben. Wäre es zum Beispiel gerecht, jemanden für eine eigennützige Handlung moralisch verantwortlich zu halten, wenn es tatsächlich psychologisch unmöglich ist, selbstlos zu handeln? Und könnten wir dann überhaupt noch sagen, dass wir manchmal moralisch verpflichtet sind, für das Wohl anderer zu handeln?

Gottfried Wilhelm Leibniz, der bekannte frühneuzeitliche Universalgelehrte, beantwortet diese Fragen auf sehr überraschende Weise: Er akzeptiert den psychologischen Egoismus und argumentiert dennoch zugleich, dass wir oft moralisch verpflichtet sind, anderen zu helfen. Auf der einen Seite, so Leibniz, gibt es „niemanden, der irgend etwas absichtlich aus einem anderen Grunde täte als um seines Wohles willen.“[1] Jedoch reicht es trotzdem aus moralischer Sicht nicht aus, das Wohl anderer nur um des eigenen Wohles willen zu erstreben.[2] Auf den Punkt gebracht behauptet Leibniz also: Psychologischer Egoismus und moralischer Altruismus sind miteinander vereinbar. Und nicht nur das: Tatsächlich ist es schlussendlich gerade unser Streben nach dem eigenen Wohl, was uns auch nach dem Wohle anderer streben lässt. Das mag zunächst paradox klingen. Jedoch hat Leibniz eine faszinierende Erklärung für die Vereinbarkeit von Egoismus und Altruismus: Der Schlüssel liegt in der Nächstenliebe. Denn diese ermöglicht es uns, zugleich egoistisch und altruistisch zu handeln.

Leibniz’ Erklärung beruht auf zwei wichtigen Unterscheidungen. Die erste differenziert zwischen zwei Arten von Begehren. Generell begehren wir laut Leibniz nur Dinge, von denen wir meinen, dass sie unser Verlangen befriedigen oder uns Freude bringen. Wir sind also immer durch unsere eigene Freude motiviert, etwas zu begehren oder zu erstreben. Allerdings kann dies auf zwei verschiedene Arten geschehen: Manche Dinge begehren wir, weil sie direkt Freude bereiten oder zu unserem Wohlergehen beitragen; andere, weil sie zu etwas anderem führen, das wiederum direkt Freude bereitet. Im ersten Fall begehren wir etwas per se oder um seiner selbst willen; das Objekt des Begehrens ist an sich gut. Im zweiten Fall begehren wir etwas propter aliud oder um etwas anderen willen; das Objekt dieses Begehrens ist lediglich ein Mittel zum Zweck.[3] Zum Beispiel begehrt man ein höheres Gehalt nicht um des Geldes selbst willen, sondern aufgrund der Dinge, die man sich damit leisten kann. Und während der Geschmack eines guten Essens uns ganz direkt Freude bereitet, nimmt man bittere Medikamente nur deswegen zu sich, weil man auf ihre heilende Wirkung hofft.

Es ist also laut Leibniz durchaus möglich, etwas wegen der Freude, die es einem bereitet, und es trotzdem um seiner selbst willen zu begehren. Diese beiden Dinge sind ganz und gar kompatibel. Der Grund ist ganz einfach: Wenn etwas einem direkt Freude bringt, dann erstrebt man es laut Leibniz wegen dieser Freude, doch nicht als Mittel zum Zweck, sondern um seiner selbst willen. Zum Beispiel begehren wir ein Stück Schokolade um seiner selbst willen, da es uns direkt Freude bereitet: Wir begehren es zwar wegen der Freude, die es uns bringt, aber eben nicht als Mittel zu einem anderen erfreulichen Objekt.

Leibniz spiegelt nun diese Unterscheidung zwischen zwei Arten von Begehren in einer weiteren Unterscheidung, diesmal zwischen zwei Arten von Liebe. Die erste Art ist wohlwollend und uneigennützig, die zweite Art ist eigennützig. Wie Leibniz im August 1697 in einem Brief an Kurfürstin Sophie von Hannover schreibt, besteht die erste Art der Liebe „in der Freude, die durch den Anblick der Perfektion und des Glücks des Geliebten entsteht, ohne dass man jeglichen anderen Vorteil oder Nutzen betrachtet, den man dadurch erlangen kann“. Die zweite Art besteht hingegen „in dem Blick auf unser eigenes Wohl, ohne das Glück und den Vorteil anderer in Betracht zu ziehen“ (A 1.14.56/Strickland 161f.). In der uneigennützige Liebe, so erklärt Leibniz weiter in einem Schreiben an Claude Nicaise, verfolge man weder seinen eigenen Vorteil, noch strebe man nach Erlebnissen von Freude oder einem Glück, das vom Glück und Wohlergehen der geliebten Person getrennt werden könnte. Im Gegenteil suche man


seine Freude in der Zufriedenheit und in dem Glück dieser Person. Und wenn dieses Glück nicht an sich Freude bereitet, sondern nur aufgrund eines Vorteils, den es für uns verursacht, dann ist es keine wahre und reine Liebe. Es ist also notwendig, dass man direkt in diesem Glück [der geliebten Person] Freude findet und dass man Schmerz in dem Unglück der geliebten Person findet. Denn alles, was direkt und durch sich selbst Freude bereitet, wird auch um seiner selbst willen erstrebt, als etwas, das (wenigstens teilweise) der Zweck unseres Wollens ist und als etwas, das in unser eigenes Glück eingeht und uns zufriedenstellt.[4]

Wenn man also jemanden auf uneigennützige Weise liebt, dann ist es das Glück dieses Menschen selbst, was unsere Freude verursacht, genauso, wie man Freude direkt in anderen angenehmen Dingen—zum Beispiel Musik oder Kunstwerken— findet. Das Glück dieser Person ist also kein bloßes Mittel zum Zweck; wir verfolgen es um seiner selbst willen.

Mit diesen zwei Unterscheidungen haben wir uns nun bereits alle Grundbestandteile der Leibnizschen Zusammenführung von psychologischem Egoismus und moralischem Altruismus erarbeitet. Obwohl wir nur das tun können, was in unserem Interesse zu sein scheint, ist es uns trotzdem möglich und sogar moralisch geboten, das Wohl anderer zu verfolgen—und zwar um dieses Wohles selbst willen, nicht nur als Mittel zum Zweck. Denn durch wahre Nächstenliebe finden wir Freude im Glück des anderen – ganz so, als ob es unser eigenes Glück wäre. Handeln wir aus solcher Liebe heraus, denken wir nicht an die Folgen unserer Handlungen für uns selbst, sondern nur an ihr unmittelbares Ziel: das Glück des anderen. Wenn wir also zugunsten einer geliebten Person handeln, verfolgen wir zugleich unser eigenes Wohl und das Wohl des Geliebten. Das Wohl des Geliebten ist hier, wie Leibniz immer wieder betont, Zweck an sich und nicht nur Mittel zu unserem eigenen Wohl. [5]

Skeptisch könnte man nun fragen: Verdient der von Leibniz beschriebene Altruismus seinen Namen, oder ist diese Bezeichnung vielleicht doch unangemessen, da es letztlich doch auch immer – und schlussendlich doch auch immer fundamentaler – das Streben nach der eigenen Freude und dem eigenen Glück ist, welches uns motiviert? Und was geschieht eigentlich, wenn das eigene Wohl und das des Anderen einmal nicht zusammenfallen, wie es doch so oft der Fall zu sein scheint? Zunächst einmal sollte festgehalten werden, dass Leibniz’ Lösung uns auch dann weiterbringt, wenn wir solche und ähnliche Fragen offenlassen. Denn die Unterscheidung, die Leibniz trifft, ist in der Tat wichtig und scheint von bedeutender ethischer Relevanz. Es macht einen großen Unterschied, ob jemand einem anderen hilft, weil ihm das Wohl des anderen direkt am Herzen liegt, oder ob er es tut, weil er berechnend ist und sich aus der Handlung gute Folgen erhofft. Zum Beispiel könnte jemand ein verlorenes Portemonnaie entweder zurückgeben, weil er den Besitzer glücklich machen möchte oder weil er hofft, einen Finderlohn oder Ruhm zu erlangen. Die erste Handlungsmotivation scheint moralisch viel wertvoller zu sein als die letztere. Dies verdeutlicht, dass psychologischer Egoismus durchaus Raum für Handlungen lässt, die aus moralischer Sicht nicht problematisch eigennützig sind.

Weiter lohnt es sich hier aber auch, noch ein wenig weiter ins Gedankendickicht von Leibniz’ umfangreichen Schriften vorzudringen und dessen Überlegungen zum Wesen der Freude und des menschlichen Glückes, sowie – eng damit verbunden – zum Wesen der Liebe etwas näher zu betrachten. Denn schnell wird klar, dass Leibniz auch hier eine tiefergehende und differenzierte Analyse anbietet, die weit über die Grenzen eines einfachen Hedonismus hinausgeht, der sich im Postulat eines grundlegenden Strebens nach Freude oder der eigenen Bedürfnisbefriedigung erschöpft. So argumentiert er in den Nouveaux Essais gegen Lockes Auffassung von Freude als basal und nicht weiter analysierbar, dass wir das Wesen der Freude durchaus zumindest insofern erfassen können, als dass wir ihre grundlegendste Ursache kennen. Freude, so Leibniz, entsteht durch die Wahrnehmung von Vollkommenheit oder Perfektion. Ebenso stellt unser Schmerz eine Erfahrung von Unvollkommenheit dar.[6]

Wie ist nun aber diese Vollkommenheit zu verstehen? Auch hier liefert Leibniz eine Antwort, oder genau genommen gar mehrere. In zahlreichen Schriften differenziert er verschiedene Ebenen, auf denen sich Vollkommenheit für uns manifestieren und so zur Erfahrung von Freude werden kann. Zum einen gibt es eine rein physische Erfahrung der Vervollkommnung, hervorgerufen zum Beispiel durch ein gutes Essen oder durch eine sportliche Aktivität, die das Wohlbefinden unseres Körpers stärkt. Jedoch betont Leibniz weiterhin, dass es nicht nur die Vervollkommnung der eigenen Physis, sondern auch und vor allem die Vollkommenheit anderer Dinge und Personen ist, die uns beglückt. So kann die ästhetische Perfektion eines Kunstwerkes oder Musikstückes uns große Freude bereiten, und noch mehr die Schönheit, moralische Vollkommenheit, oder der einzigartige Charakter eines anderen Menschen. Und diese Freude, so betont Leibniz weiter, motiviert uns wiederum, an uns selbst zu arbeiten und weiteres Glück zu erfahren durch diese Vervollkommnung des eigenen Selbst:

 Auch die Vollkommenheit von Dingen außerhalb meiner Selbst bereitet mir Freude, wie der Intellekt, Mut, und die Schönheit eines anderen Menschen, aber auch die eines Tieres oder sogar eines leblosen Gegenstandes wie etwa eines Gemäldes oder anderen Kunstwerks. Denn wenn wir etwas Vollkommenes in etwas oder jemand anderem wahrnehmen, erweckt dies auch etwas von dessen Vollkommenheit in uns.[7]

Doch damit ist noch lange nicht alles gesagt. Denn Leibniz behauptet weiterhin, dass all diesen verschiedenen Erfahrungen von Vollkommenheit eine fundamental zugrunde liegt, nämlich die der Harmonie, und der Kraft und Weisheit desjenigen, der sie schafft. Natürlich denkt Leibniz hier zunächst an Gott, den Schöpfer der „besten aller möglichen Welten“, welcher der unendlichen Komplexität und Vielfalt des von ihm erschaffenen Weltgefüges Einheit und Ordnung gibt. Aber ebenso denkt er an das harmonische Gefüge, das ein begabter Komponist seiner Musik verleiht, oder an eine gerechte politische Ordnung, wie ein weiser Herrscher sie stiften kann. Oder an eine Gemeinschaft von Menschen, die trotz ihrer Differenzen und Eigenheiten gemeinsam an einem Strang ziehen. Auch innere Ruhe und Harmonie können hier gemeint sein, wie sie ein Mensch erfährt, der durch sein weises und besonnenes Handeln das Wohl der anderen verfolgt, und damit sowohl die Vollkommenheit des eigenen Wesens wie auch die der Welt vermehrt.

In diesem Bild der Vollkommenheit findet nun auch Leibniz’ Konzeption der uneigennützigen Liebe ihren Platz. Verstanden als die Freude an der Vollkommenheit des anderen ist sie die Triebfeder, die uns immerfort dazu anhält, diese zu erhalten und zu vermehren. Das Streben nach Freude und Glückseligkeit geht damit auf im Streben nach der Erkenntnis und der der Vollkommenheit und des Wohles der lebendigen Welt, die uns umgibt, mitsamt all den Menschen und Tieren, die sie bevölkern. Handeln wir aus Liebe, so handeln wir gerecht, denn das Glück, das wir in ihr suchen, ist eins mit der Vollkommenheit, die wir durch sie schaffen, und der Freude, die wir durch diese erfahren. Für den gerechten Menschen, der weise genug ist, das eigentliche Wesen seines eigenen Glückes zu erkennen, wird so das Streben nach dem eigenen Glück eins mit dem Streben nach der Vollkommenheit der anderen.

Liebe ist damit für Leibniz ein weitaus umfassenderes und moralisch relevanteres Phänomen als jene romantisch aufgeladene und auf Zweisamkeit ausgerichtete Emotion, die wir heutzutage meist mit diesem Wort verbinden. In der Tat scheint solch romantische Liebe zumindest prima facie oft mit unseren moralischen Erwartungen im Konflikt zu stehen. Denn während wir vom Standpunkt der Moral aus gesehen verpflichtet zu sein scheinen, das Wohl eines jeden Menschen gleichsam in Betracht zu ziehen und nicht die Bedürfnisse einiger weniger oder gar eines einzigen Menschen über die der anderen zu stellen, so scheint eine solch selektive Ausrichtung geradezu zum Wesen romantischer Liebe zu gehören. Innerhalb Leibniz’ Begriff der Liebe dagegen besteht eine solche Spannung nicht. Denn seine Liebe ist zuvorderst caritas oder Nächstenliebe, ausgerichtet am Modell eines gütigen Gottes, der gleichermaßen das Wohl aller begehrt. Solche eine Liebe steht nicht mit unseren moralischen Prinzipien in Konflikt, sondern ist im Gegenteil von großer moralischer Relevanz. Ein guter, gerechter Mensch ist einer, dessen Liebe ihn weiter dazu anspornt, die Harmonien der Welt zu erkennen und zu vermehren, weil er genau darin seine Freude und sein Glück findet. Diesen Zusammenhang verdeutlicht Leibniz auf prägnante Weise in folgendem fiktiven Dialog zwischen einem Theologen und einem Philosophen:

TH: Was bedeutet es, gerecht zu sein?

PH: Gerecht ist der, der alle liebt.

TH: Was bedeutet es zu lieben?

PH: Sich am Glück des anderen zu erfreuen.

TH: Was aber heißt es, sich an etwas zu erfreuen?

PH: Harmonie zu erfahren.

TH: Und was, schlussendlich, ist die Harmonie?

PH: Die Einfachheit in der Verschiedenheit, oder – was gleichbedeutend ist – die Einheit in der Vielheit.[8]

Liebe wird damit, wie die britische Philosophin Iris Murdoch es einige Jahrhunderte nach Leibniz auf wundervolle Weise auf den Punkt bringt, „zu einer Übung im wirklich Hinschauen“, denn sie beinhaltet das „unendliche schwere Eingeständnis, das etwas außerhalb unseres eigenen Selbst Realität besitzt.“[9] Ein fundamentaler Bestandteil solcher Liebe ist eine Aufmerksamkeit, welche die Vollkommenheiten und Harmonien in der Vielfalt unserer Welt zu entdecken und zu erhalten sucht – seien es die eines geliebten Menschen, eines Stückes Musik – weil sie sich an diesen selbst erfreut, nicht weil sie diese für sich selbst besitzen oder zu einem anderen Zweck benutzen zu will. Die Erkenntnis solcher Vollkommenheit und die Freude, die diese mit sich bringt, motiviert uns dann wiederum dazu, unsere Aufmerksamkeit weiter zu schulen, damit wir unseren engen Blick auf das eigene Selbst noch mehr ausweiten können auf die Wirklichkeit, Schönheit und Vielfalt der Welt, die uns umgibt und deren Teil wir sind. So ist die Liebe nicht länger im Konflikt mit der Moral, sondern wird zu ihrem wertvollsten Mittel: Sie ist unsere Freude an der Vollkommenheit der Welt, und die Kraft, die uns immer weiter aus uns heraus zu ihr hinführt.  Denn durch solche Liebe, so schreibt es Leibniz einmal an die Herzogin Sophie Charlotte, „legt sich das Glück der anderen hinein in unser eigenes.“[10]


Julia Jorati ist Philosophieprofessorin an der University of Massachusetts, Amherst (USA). 

Julia Borcherding ist Lecturer für Philosophie an der University of Cambridge (UK).


[1] Elementa juris naturalis, Akademieausgabe [A] 6.1.461; Übersetzung aus Hubertus Busche (Hrsg.), Frühe Schriften zum Natrurrecht, S. 225.

[2] Elementa juris naturalis, A 6.1.463f., Busche S. 235.

[3] A.4.4.1358.

[4] Brief an Nicaise, 19. August 1697, A 3.2.369; Hervorhebung und Übersetzung durch die Verfasser.

[5] Ibid.

[6] A 6.6.194. 

[7] Gerhardt, C. I. (Hrsg.), Leibniz: Philosophische Schriften. Bd. 7, 86.

[8] Confessio Philosophii, A 6.3.116.

[9] Murdoch, Iris, The Sovereignty of the Good. London: Routledge & Kegan Paul, 2001, 68.

[10] Leibniz an Sophie Charlotte, 25. September 1708: FC, 139.Foucher de Careil, A. (Hrsg.), Nouvelles letters et opuscules inédits de Leibniz. Paris, 1857, 139