Kategorie 300 Jahre Kant

Kants (selbst-)kritischer Universalismus

Von Conrad Mattli (Basel) Aus gegebenem Anlass wird derzeit wieder gefragt: Was ist an Kant eigentlich noch aktuell, was nicht? Ohne Zweifel ist Kant unhaltbar geworden, wo wir den universalistischen Anspruch durch rassistische und kulturchauvinistische – kurz: partikularistische Inhalte widerlegt…

Kants rassistischer Rassenbegriff

Von Reza Mosayebi (Bochum) Dass Kants Rassentheorie aus heutiger Sicht widerlegbar ist, bedarf kaum einer Erwähnung. Doch selbst in solcher Art Theorien finden sich Momente, bei denen es immer noch Sinn macht, auf ihren Dogmatismus und ihre Gefährlichkeit aufmerksam zu…

The Problem of Transcendental Freedom

Von Joe Saunders (Durham) The limits of Kant’s philosophy are built right into his system. They play an important role, but ultimately cause serious problems. Freedom is a key instance of this. Transcendental Idealism makes freedom possible for Kant. Appearances…

Grenzen der kosmologischen Erkenntnis?

Von Brigitte Falkenburg (Dortmund) Kant argumentiert in der Kritik der reinen Vernunft, dass sich die menschliche Vernunft beim Versuch, die Naturerkenntnis zu vervollständigen, in die kosmologische Antinomie verwickelt. Diese Antinomie entsteht nach ihm aus vier Fragen über das Universum: Hat…

Ein Makel in Kants Rechtsphilosophie

Von Dietmar Heidemann (Luxemburg) Kant hatte großen Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Er war sogar ein Revolutionär und Umwälzer, nach Heine ein „große[r] Zerstörer“, der „an Terrorismus den Maximilian Robespierre weit übertraf“. All dies war Kant ohne Zweifel,…

Automatische Moralisierung des Menschengeschlechts?

Von Viktoria Bachmann (Kiel) In den geschichtsphilosophischen Schriften blickt Kant vom Gipfel seiner kritischen Philosophie hinunter in die Niederungen der menschlichen Geschichte. Da die Vernunft ständig neue Zwecke setze, komme der Einzelne mit der Vervollkommnung seiner Anlagen nicht hinterher. Als…

Kants problematische Rechtsauffassung

Von Hans-Ulrich Baumgarten (Düsseldorf) Kants Rechtfertigung und Legitimierung einer Rechtsordnung als Staat liegt im äußeren Zwang. Auf die Frage: „Warum soll ich den Gesetzen gehorchen?“ antwortet Kant: Damit du nicht bestraft wirst! Eine innere Motivation und Überzeugung wie beim Moralgesetz…

Kants zu radikales Argument für Menschenwürde

Von Bernward Gesang (Mannheim) Kants Argumentation für eine Menschenwürde, die keinen Preis kennt, ist Fluch und Segen zugleich. Segen, weil sie nach Jahrtausenden der Despotie den unverrechenbaren Wert des Individuums betont. Das war historisch gesehen ein riesiger Schritt. Man konnte…