Fußball
Fußball ist ein kulturelles, soziales, politisches und ökonomisches Phänomen mit globaler Reichweite, wobei zahlreiche Entwicklung innerhalb des Profifußballs in den letzten Jahren kritisch und kontrovers diskutiert wurden wie die fortschreitende Kommerzialisierung und Fokussierung auf private Profitinteressen. Dazu treten alte und neue Begleiterscheinungen des Fußballs: Nationalismus, Gewalt, Homophobie, Rassismus, die jeweils von entsprechenden Gegenbewegungen in- und außerhalb des organisierten Fußballs in Frage gestellt werden. Diese Themen scheinen auch einer philosophischen Reflexion zugänglich und vielleicht kann eine solche die dominanten kultur- und sozialwissenschaftlichen Deutungen des Fußballs und seine öffentliche Diskussion bereichern. Dabei gilt es jedoch auch zu hinterfragen, ob Fußball einseitig auf seine Institutionalisierung und ihre Begleiterscheinungen reduziert werden kann, so als wäre das Spiel Elf gegen Elf (nur mehr) bloßes Beiwerk, welches durch jede andere beliebige Sportart verlustlos ersetzt werden könnte. Ist es unerheblich, ob hier Fußball, American Football, Skifahren, oder E-Sport vermarktet, bejubelt, journalistisch gehypt und staatlich gefördert wird? Und gibt es etwas, das den Fußball als Sport und Spiel reflexionswürdig macht auch wenn er bloß eine Randsportart wäre?
Aus Anlass der Fußballweltmeisterschaft, die im Juni 2018 in Russland über die Bühne gehen wird, lädt der Philosophieblog Praefaktisch dazu ein, über Fußball aus philosophischer Perspektive und über das Verhältnis von Fußball und Philosophie nachzudenken. Dabei haben wir vor allem den Profifußball, sowohl auf Vereins- als auch Nationalmannschaftsebene und deren Umfeld (Strukturen, Orte, Personen) im Blick, das Abtauchen in die „Niederungen“ der Amateurbereiche des Fußballs ist aber auch gerne gesehen.