01 Dez

Undenkbare Gedankenexperimente

Von Fabian Börchers (Berlin)


Was macht man in einem philosophischen Gedankenexperiment? Eine vorläufige und prima facie plausible Antwort lautet so: In einem philosophischen Gedankenexperiment stellt man sich einen Gegenstand, einen Sachverhalt, eine Situation vor, die man in der Realität so nicht antrifft oder vielleicht nicht antreffen kann und wertet diese Vorstellung aus, um philosophische Schlussfolgerungen aus ihr zu ziehen. Was aber, wenn eine wichtige und einflussreiche Gruppe von Experimenten von dieser Bestimmung gerade nicht getroffen wird?

Warum sollte das so sein? Zunächst einmal zu unserer etwas hemdsärmeligen Definition: Klarerweise gibt es hier viel zu schärfen und zu erläutern. Der zunächst einmal plausible Grundgedanke der Bestimmung ist aber dieser: Anders als in realen naturwissenschaftlichen Experimenten, wird nicht durch einen Eingriff die Wirklichkeit so verändert, dass aus dieser Veränderung und deren Folgen etwas über die bestehenden Wirkzusammenhänge gelernt werden kann. Anstatt die Wirklichkeit zu verändern, wird gewissermaßen bloß im Geiste eine Modifikation der Wirklichkeit vorgenommen, indem eine derart veränderte Wirklichkeit vorgestellt wird. Georg Bertram hat dieses Vorgehen einmal prägnant als das Erstellen eines „kontrafaktischen Szenarios“ bezeichnet, welches dann im Verlauf des Experiments immer wieder durchgespielt und verschieden interpretiert werden kann.[i]

Schon hier könnte man nun anfangen herumzumäkeln: Wieso sollte das Szenario unbedingt „kontrafaktisch“ sein? Kann man sich nicht bei einigen der Szenarien sehr gut vorstellen, dass sie tatsächlich der Fall sind? Ist es z.B., wie Bertram selbst in Bezug auf ein besonders wirkmächtiges Szenario der jüngeren Philosophiegeschichte aufwirft, nicht sehr gut denkbar, dass ein Straßenbahnfahrer tatsächlich in die unglückliche Situation gerät, eine Straßenbahn jeweils nur auf Gleise lenken zu können, auf der jeweils eine unterschiedliche Anzahl an Menschen überfahren wird? Ja, könnte man hinzufügen, wer kann garantieren, dass nicht irgendwo auf der Welt genau diese Situation gerade jetzt eintritt und also faktisch wird? Und ist nicht der ganze Witz von skeptischen Szenarien wie dem des Täuschergotts (samt all seiner Science-Fiction-Derivate) oder dem des Traumarguments, dass wir nicht unterscheiden können, ob sie vorliegen oder nicht und dass also ihre Faktizität gerade nicht ausgeschlossen werden kann?

Einwände dieser Art scheinen mir aber den eigentlichen Kern unserer vorläufigen Bestimmung nicht zu berühren: Auch wenn man ihnen folgt, bleibt es dabei, dass in Gedankenexperimenten nicht unmittelbar auf die Erfahrung zurückgegriffen wird, sondern auf ein Szenario, das man sich denkt oder vorstellt und dass es gewissermaßen der gedachte bzw. vorgestellte Inhalt ist, der untersucht und ausgewertet wird. Worauf die Einwände richtigerweise hinweisen, ist, dass diese gedachten Szenarien in einem sehr unterschiedlichen Verhältnis zur erfahrenen Wirklichkeit stehen: Die Spanne reicht von lediglich besonders prägnanten Arrangements vertrauter Umstände, die uns etwas klar machen, was wir in eher gewöhnlichen Konstellationen leicht übersehen (handlungsleitende moralische Prinzipien zum Beispiel) über variierende Abweichungen von dem, was in der Wirklichkeit vorfindbar ist, die uns dabei helfen uns über die zentralen Begriffe eines bestimmten Bereichs zu verständigen, bis hin zu vollständigen Neukonzeptionen unseres Selbstverständnisses in seinem Verhältnis zur Wirklichkeit.

So wichtig es ist, die Vielfalt der Szenarien in ihrem Verhältnis zur Wirklichkeit nicht aus dem Blick zu verlieren, die sich innerhalb dieser Spanne finden, so kommt es mir im Folgenden doch darauf an, auf eine Variante von Gedankenexperimenten hinzuweisen, die sich noch einmal gründlich von all dem, was unsere Definition abdecken kann, unterscheiden – und zwar deshalb, weil sie ein Szenario entwerfen, das sich als undenkbar erweist und das uns als Szenario, seinem vorgestellten Inhalt nach, daher nichts zu lernen geben kann. Nennen wir sie „undenkbare Gedankenexperimente“.

Der Vorschlag, dass es solche Gedankenexperimente geben soll, scheint zunächst absurd: Was soll das heißen: Gedankenexperimente, die undenkbar sind? Wozu soll das gut sein? Und vor allem, ist diese Idee nicht in sich selbst widersprüchlich? Um klarer zu machen, was ich im Sinn habe, möchte ich in diesem Beitrag drei Beispiele für diese Art von Experiment vorstellen, die sich in ihrem Charakter jeweils etwas voneinander unterscheiden: eines von Thomas Nagel, eines von Gottlob Frege und eines von Ludwig Wittgenstein.

Zunächst zu Nagel und seinem berühmten Aufsatz „Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?“: Anders als der Titel es erwarten lässt und anders als man es vielleicht in Erinnerung hat, wenn man den Text vor langer Zeit einmal gelesen hat, erkundet nämlich das zentrale Gedankenexperiments des Aufsatzes gerade nicht, wie es ist, eine Fledermaus zu sein. Vielmehr lädt Nagel den Leser gewissermaßen ein, dies zu versuchen (mitsamt Sonar-Ortung, Flugvermögen etc.), um dann aber an entscheidender Stelle festzustellen: „Insoweit ich mir dies vorstellen kann (was nicht sehr weit ist), sagt es mir nur, wie es für mich wäre, mich so zu verhalten, wie sich eine Fledermaus verhält. Das aber ist nicht die Frage. Ich möchte wissen, wie es für eine Fledermaus ist, eine Fledermaus zu sein.“[ii] Und das, so Nagel, ist prinzipiell nicht möglich.

Der Grund, warum Nagel das findet und was er mit diesem Ergebnis erreichen will, muss uns hier nicht im Detail interessieren (Nagel geht es darum, für eine irreduzible Innenperspektive des Bewusstseins zu argumentieren).[iii] Interessant ist das Vorgehen des Aufsatzes. Nagel will offenbar, dass wir aus einem gescheiterten Experiment etwas lernen: Er will, dass uns die Erfahrung, dass wir etwas uns nicht vorstellen können, etwas lehrt.

Es ist wichtig, sich dies klar zu machen, denn die Versuchung ist groß, sich das Experiment in ein gelungenes Experiment umzudeuten, indem man es etwa in Analogie zu einem Löslichkeitstest in den Naturwissenschaften versteht: Man will wissen, ob Eisen wasserlöslich ist. Also macht man das folgende einfache Experiment: Man legt ein Stück Eisen in eine Schale mit Wasser. Es löst sich nicht auf. Nun weiß man, dass Eisen nicht wasserlöslich ist. Analog: Wir wollen wissen, ob wir uns vorstellen können, wie es ist eine Fledermaus zu sein. Also versucht Nagel, sich dies vorzustellen. Er kann es nicht. Klares Ergebnis – Experiment erfolgreich! Aber diese Analogie geht nicht auf.

Eine erste Weise dies zu sehen, besteht darin, dass man sich vor Augen führt, dass es sich bei Nagels Experiment, wenn man es so betrachtet, überhaupt nicht um ein Gedankenexperiment in unserem Sinn handelt, sondern gewissermaßen um ein psychologisches Experiment mit dem Probanden Nagel. Denn was Nagel (oder wir, die wir Nagel folgen) sich dem Inhalt nach vorstellt, spielt für dieses Experiment nach dieser Auffassung gar keine Rolle. Es geht nur um das Ergebnis, ob Nagel es nun schafft, sich vorzustellen, wie es ist eine Fledermaus zu sein oder nicht. Nagel wird gleich dem Stück Eisen im Lösbarkeitstest gewissermaßen von außen betrachtet, um dann von seinem Verhalten ziemlich wackelig auf das zu schließen, was wir können oder nicht. Das ist es aber gerade nicht, worauf es Nagel ankommt. Ihm geht es um den Versuch, nachzuvollziehen, wie es ist, etwas zu sein. In seinem Experiment geht es, ganz im Sinne unserer Definition, um das Erkunden eines geistigen Szenarios (mit dem Unterschied, wie wir gleich sehen werden, dass sich dies als unmöglich erweist). Dafür ist es nötig, dass dieses Experiment aus der Innenperspektive nachvollzogen und nicht nur sein Ergebnis von außen registriert wird: Das Experiment ist ein Experiment von Nagel und nicht eines mit Nagel.

Noch deutlicher aber wird diese Disanalogie, wenn man sich nun die Rolle des Nicht-Könnens für das Experiment genauer anschaut: Im Fall des Experiments zur Wasserlöslichkeit von Eisen haben wir vorab zwei klar definierte mögliche Ergebnisse: Entweder das Stück Eisen löst sich im Wasser auf oder es tut es nicht. Beide Ergebnisse sind gleichermaßen verständlich und es geht nur darum, welches wir am Ende beobachten können. In diesem Sinne ist das Experiment ja auch nicht gescheitert, wenn herauskommt, dass das Eisenstück sich nicht auflöst – es ist nur zu einem negativen Ergebnis im Sinne der leitenden Fragestellung gekommen (es ist auch gar nicht so leicht, sich vorzustellen was in diesem Fall ein gescheitertes Experiment wäre – möglicherweise, wenn man aus Ungeschicklichkeit das Eisenstück neben die Wasserschale wirft oder die Wasserschale versehentlich umstößt).

So ist es aber gerade nicht in Nagels Experiment. Denn das Ergebnis dieses Experiments soll nach Nagel (und wir folgen ihm einmal darin) ja gerade sein, dass wir, egal, was wir unternehmen, prinzipiell uns niemals vorstellen können, wie es für eine Fledermaus ist, eine Fledermaus zu sein, weil wir uns immer nur vorstellen können, wie es für uns wäre dies und das zu machen, was auch eine Fledermaus macht. Und dieses „prinzipiell“ aus dem letzten Satz lässt sich zumindest so deuten, dass wir durch das Experiment dazu kommen, einzusehen, dass wir nicht einmal mehr verstehen, was es überhaupt heißen würde, dass wir uns vorstellen, wie es ist, eine Fledermaus zu sein. Das ist nicht nur unmöglich, sondern – das scheint mir der Witz des Aufsatzes zu sein – ein sinnloses Unterfangen!

Wenn das aber so ist, dann ist der Ertrag des Gedankenexperiments gerade nicht, dass von zwei möglichen Ergebnissen, eines vorliegt, sondern dass vielmehr überhaupt nicht klar ist, was überhaupt als ein positives Ergebnis gegolten hätte. Genau das ist es aber, was einem durch das Durchspielen des Experiments klar wird: Beim Durchdenken des Experiments geht einem auf, dass es sich nicht durchdenken lässt, dass es in seinem Ansatz auf einer Verwirrung beruht. In diesem Sinne ist das Experiment ein lehrreiches Scheitern.

Nun ist all dies bei Nagel nicht sonderlich explizit ausgeführt. Es lohnt sich daher noch kurz auf zwei weitere Experimente einzugehen, bei dem sich der hier angedeutete Gedanke einer negativen Klärung der eigenen Vorstellungen durch Gedankenexperimente noch grundsätzlicher diskutieren lässt. Das erste wird von Gottlob Frege aufgeworfen, wenn er sich an einer zentralen Stelle, an der er grundsätzlich auf den Status der Logik reflektiert, fragt, was wäre, wenn wir einmal auf Wesen treffen würden, die nach ganz anderen logischen Gesetzen denken als wir selbst. Frege geht es darum, einem psychologischen Relativismus zu begegnen, nach dem die Logik lediglich beschreibt, wie wir als heutige Menschen so denken. Nach einem solchen Psychologismus könnte man dem angedachten Szenario nur so begegnen, dass man achselzuckend festhält, dass wir nach unseren Gesetzen denken und diese anderen Wesen eben nach anderen. Dagegen behauptet Frege, dass wir gar nicht anders könnten als unsere eigenen Gesetze für allgemeingültig wahr zu halten und bewertet die logisch fremdartigen Wesen so: „Da haben wir eine bisher unbekannte Art von Verrücktheit.“[iv]

Sowohl das Szenario als auch Freges Antwort bedürfen natürlich einer viel genaueren Diskussion als hier möglich ist[v] – aber etwas lässt sich doch relativ schnell festhalten: Wie James Conant in einem inzwischen klassischen Aufsatz aufgezeigt hat, gibt es nämlich bei genauerem Hinsehen eine gewisse Ungereimtheit in Freges Interpretation des Gedankenexperiments.[vi] Diese liegt, etwas verkürzt gesprochen, darin, dass Frege zwei Dinge zugleich sagen will: dass wir nur so denken können, wie wir es tun (und dies notwendig für richtig halten), und dass es Wesen gibt, die anders denken (und damit entsprechend falsch liegen müssen). Aber der zweite Gedanke setzt voraus, dass wir das Denken der anderen Wesen mindestens so weit verstehen können müssen, dass wir überhaupt bereit sind zuzugestehen, dass wir es mit denkenden Wesen zu tun haben (wenn auch mit falsch denkenden). Denn wer sagt, dass wir uns sonst wirklich fremdlogisch denkende Wesen vorstellen und nicht einfach nur Wesen, die komische Laute oder etwas in der Art abgeben? Das heißt aber, wir müssen verstehen, was wir eigentlich nicht verstehen können, um es dann als unverständlich abzutun. Und das wiederum bedeutet, dass wir entweder doch mehr denken können als wir meinen (und dann ist unklar, wieso wir das so Gedachte verwerfen sollten) oder dass wir uns die rätselhafte Fähigkeit zuschreiben, das Undenkbare als Denken zu verstehen. Die bloße Idee von logisch fremden Wesen verwickelt sich, wenn man sie mit Frege zu denken versucht, in Widersprüche.

Conant gesteht nun Frege zu, dass er dies in letzter Konsequenz sieht und deswegen auch von „Verrücktheit“ spricht, also von etwas, das nicht komplett unsinnig ist, sondern die ins Unverständliche abgleitende Auflösung unseres Denkens. Mehr als das können wir uns nicht vorstellen. Aber wie auch immer man diese Bemerkung Freges liest, man kann mindestens so viel sagen: Frege begeht den Fehler, dass er zunächst allzu schnell davon ausgeht, dass er das von ihm vorgeschlagene Szenario, die Begegnung mit logisch anders denkenden Wesen, bereits versteht – um dann sofort zu einer Bewertung der Situation überzugehen (tatsächlich malt er dieses Szenario in seinem Text auch gar nicht weiter aus). Das eigentliche Problem besteht aber darin, dass überhaupt nicht klar ist, was es eigentlich heißen soll – wie man sich vorstellen soll – dass man solchen Wesen begegnet.

Je genauer man aber darüber nachdenkt, je genauer man das Gedankenexperiment auszubuchstabieren versucht, desto unklarer wird, was man eigentlich ursprünglich im Sinn hatte, als man es abstrakt formulierte. So beschreibt Conant den Fall: als das Auflösen eines vermeintlichen Gedankenexperiments, als das lehrreiche Entwirren einer Verwirrung. Aber das scheint mir nicht zu bedeuten, dass es in diesem Umfeld schlichtweg keine Gedankenexperimente durchzuführen gibt. Es bedeutet, dass das Austesten dessen, was als die Begegnung mit „seltsam“ denkenden Wesen gelten könnte, selbst ein Experimentieren mit den Möglichkeiten unseres Denkens darstellt. Und dieses Experimentieren muss konkret ausgestaltet werden.

Ludwig Wittgenstein entwickelt in expliziter Reaktion auf Frege eine solche konkretere Ausgestaltung des Experiments, das hier als ein drittes Beispiel abschließend kurz vorgestellt werden soll: Wittgenstein denkt sich eine Gemeinschaft, in der Stapel von Holz nicht nach Gewicht oder Volumen verkauft werden, sondern nach der Grundfläche der Stapel – unabhängig davon, wie hoch diese sind – und dies mit der Aussage „Wer mehr Holz kauft, muss auch mehr zahlen“ begründet wird. Er fragt, wie man diese Leute von ihrem (in unseren Augen) Fehler überzeugen könnte:

„Ich würde z.B. einen, nach ihren Begriffen, kleinen Stoß nehmen und ihn durch Umlegen der Scheiter in einen ‚großen‘ verwandeln. Das könnte sie überzeugen – Vielleicht aber würden sie sagen: ‚Ja, jetzt ist es viel Holz und kostet mehr‘ – und damit wäre es Schluß. – Wir würden in diesem Fall wohl sagen: sie meinen mit ‚viel Holz‘ und ‚wenig Holz‘ einfach nicht das gleiche wie wir und sie haben ein ganz anderes System der Bezahlung als wir.“[vii]

Was Wittgenstein hier macht, ist auszuprobieren, was wir uns tatsächlich denken können. Wohlgemerkt: Wittgenstein sagt nicht, dass wir den Fall der Holzverkäufer kohärent verstehen. Er stellt dies gerade infrage. Aber er gibt uns das Material an die Hand, den Fall weiter zu entwickeln und zu testen, wo uns unser Verständnis verlässt und wo wir aus so einem Fall Sinn machen können. Es ist dieses Experiment mit dem eigenen Scheitern des Verstehens, das positiv gewendet am ehesten als klärendes Erkunden des Denkbaren verstanden werden kann. Vorgehen und Ertrag ist dabei negativ: Es macht uns klar, dass wir etwas, wovon wir dachten, dass wir es verstehen, bei genauerem Hinsehen in dieser Form nicht begreifen können. Aber es hilft uns zugleich klarzumachen, was wir stattdessen gemeint haben könnten. Es ist diese Form des Experimentierens, für die ich probehalber den Ausdruck „undenkbare Gedankenexperimente“ vorschlage.


[i] Vgl. Georg W. Bertram: „Einleitung“ in: ders. (Hrsg.): Philosophische Gedankenexperimente: Ein Lese- und Studienbuch. 2. Auflage, Stuttgart 2016, 15f.

[ii] Thomas Nagel: What is it like to be a bat / Wie ist es, eine Fledermaus zu sein? Übers. und hrsgg. von Ulrich Diehl, Stuttgart 2016, 17.

[iii] Vgl. auch mein Beitrag zum Experiment in Georg W. Bertrams Gedankenexperimente-Band.

[iv] Gottlob Frege: Grundgesetze der Arithmetik. Bd. I/II. Hildesheim 1998 (Reprint d. Originalausgaben von 1893 und 1903), XVI.

[v] Eine wesentliche Komplikation besteht darin, dass nach Freges Logikkonzeption logische Gesetze den Status allgemeinster deskriptiver Gesetze haben und deswegen ein logisch fremdes Wesen als ein sich fundamental über die Welt irrendes Wesen beschrieben werden kann. Warum diese Konzeption nicht überzeugen kann, kann hier nicht im Einzelnen gezeigt werden – das grundsätzliche Argument findet sich aber in der Nähe der hier angerissenen Überlegungen dazu, wann ein Gedanke überhaupt als Gedanke identifiziert werden kann.

[vi] James Conant: „The Search for Logically Alien Thought: Descartes, Kant, Frege, and the Tractatus“. In: Philosophical Topics 20 (1992) No.1, 115-180.

[vii] Ludwig Wittgenstein: Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik. Werkausgabe Band 6. Frankfurt a.M. 1984, §150.


Fabian Börchers forscht an der Freien Universität Berlin als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf einer von der DFG geförderten eigenen Stelle zum Thema „Form und Reflexion“. Arbeitsschwerpunkte: Neoaristotelismus, Handlungstheorie, Ludwig Wittgenstein und Ästhetik.

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