25 Aug

„Disabled lives matter“ – Diskriminierung behinderter Menschen durch Pränataltestung?

Von Regina Schidel (Frankfurt am Main)


Dieser Blogbeitrag basiert auf einem Aufsatz, der im Schwerpunkt “Diskriminierung” in der Zeitschrift für Praktische Philosophie erschienen ist. 


„[W]ir wollen nicht mehr abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben.“ (Dedreux 2019) Vor einem guten halben Jahr wurde durch den Gemeinsamen Bundesausschuss – dem höchsten politischen Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland – beschlossen, dass ein einfacher vorgeburtlicher Bluttest auf Trisomien und damit auf das Down-Syndrom im Fall von Risikoschwangerschaften Bestandteil der Versorgung der gesetzlichen Gesundheitsfürsorge werden soll. Die genaue Regelung steht für Ende 2020 aus. Menschen mit Behinderung fühlen sich durch eine mögliche Standardisierung pränataler Testung auf das Down-Syndrom angegriffen und marginalisiert, so bringt das Zitat der Aktivistin Natalie Dedreux, die das Down-Syndrom hat, zum Ausdruck. Inwiefern kann die These einer Diskriminierung durch Pränataltestung auch philosophisch erhärtet werden?

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