‚Nicht wissen‘ und ‚Nicht-Wissen‘. Begriffsanalytische und sprachpragmatische Betrachtungen
von Wolfgang Lenzen (Osnabrück)
Im Alltag passiert es allzu häufig, dass wir etwas, das andere von uns wissen wollen, leider nicht wissen:
- „Wo sind die Wagenschlüssel?“ – „Ich weiß es nicht!“
- „Wer war der Mann gerade, der uns zugelächelt hat?“ – „Ich weiß es nicht!“
- „Wann beginnen in Niedersachsen 2020 die Sommerferien?“ – „Ich weiß es nicht!“
- „Wie heißt der gegenwärtige Ministerpräsident von Polen?“ – „Ich weiß es nicht!“ …
In gewisser Weise gilt für jeden von uns, dass unser Nicht-Wissen unser Wissen quantitativ weit übertrifft. Im Folgenden soll dieses Nicht-Wissen begriffslogisch näher analysiert werden. Dazu ist es unabdingbar, zunächst den positiven Begriff des Wissens zu präzisieren, und dieses setzt wiederum voraus, auch das Verhältnis von Wissen und Glauben zu klären.
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