17 Nov

Multiparadigmatizität in den Wissenschaften

Von Stephan Kornmesser (Oldenburg und Hannover)


In diesem Beitrag werde ich Thomas S. Kuhns These, dass in einer paradigmenbasierten Wissenschaft immer genau ein Paradigma vorherrscht, kritisieren und für die These einer multiparadigmatischen Struktur von Wissenschaften argumentieren. Ich werde zeigen, dass es Wissenschaften gibt, die erstens paradigmenbasiert funktionieren, in denen aber zweitens nicht nur ein Paradigma in einem bestimmten Zeitraum vorherrscht, sondern zwei oder mehrere Paradigmen koexistieren.

Zu diesem Zweck werde ich im ersten Abschnitt Kuhns Paradigmenbegriff skizzieren und im zweiten Abschnitt seine These der monoparadigmatischen Wissenschaft darstellen. Im dritten Abschnitt werde ich dafür argumentieren, dass es multiparadigmatische Wissenschaften gibt, und werde auf einige Fallbeispiele multiparadigmatischer Strukturen verweisen. Anschließend werde ich drei Argumente gegen die Existenz multiparadigmatischer Strukturen vorstellen und entkräften. Im vierten Abschnitt fasse ich die Ergebnisse zusammen und deute zwei Fragestellungen an, die sich aus der Existenz multiparadigmatischer Strukturen ergeben. 

1. Kuhns Paradigmenbegriff

Kuhn (1976 [1962]) bestimmt in Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen [SWR] ein Paradigma als eine Menge von Hintergrundannahmen und Methoden, die von einer wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptiert werden. Ein Paradigma beinhaltet erstens diejenigen Annahmen, die von der wissenschaftlichen Gemeinschaft für ihre Forschung immer vorausgesetzt und nicht angezweifelt bzw. verworfen werden. Ein häufig angeführtes Beispiel sind die Newtonschen Axiome sowie die Annahmen eines absoluten Raumes und einer absoluten Zeit innerhalb des Paradigmas der Newtonschen Mechanik. Ein Paradigma gibt zweitens die Methoden vor, mittels derer offene Forschungsfragen zu bearbeiten und zu beantworten sind. Drittens spielen Musterbeispiele eine zentrale Rolle innerhalb eines Paradigmas. Musterbeispiele sind mittels des Paradigmas gelöste wissenschaftliche Probleme, die als Orientierungspunkte für die wissenschaftliche Forschung und die Bearbeitung neuer Probleme dienen. Zu einem Paradigma gibt es immer ungelöste Fragen und Problemstellungen, die mittels des Paradigmas von der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu bearbeiten sind. Es beinhaltet also immer Spielraum zur wissenschaftlichen Exploration.

Mit der Einführung des Paradigmenbegriffs grenzt sich Kuhn von zwei Vorstellungen wissenschaftlicher Forschung ab. Zum einen verwirft Kuhn das Bild des naiven Wissenschaftlers, der Naturbeobachtungen dokumentiert oder zufällig ersonnene Experimente durchführt. Eine reife Wissenschaft ist stattdessen immer paradigmengeleitet. Zum anderen grenzt er sich von dem seinerzeit in der Wissenschaftsphilosophie vorherrschenden Begriff der Theorie ab, nach dem eine Theorie als eine Menge wissenschaftlicher Gesetze verstanden wird (z.B. Carnap 1956). Zwar spielen wissenschaftliche Gesetzte eine wichtige Rolle in einem Paradigma, aber durch die Einbeziehung von Methoden, Musterbeispielen und der sozialen Komponente einer wissenschaftlichen Gemeinschaft ist ein Paradigma eine wesentlich umfangreichere Entität als eine Theorie.

Neben den inhaltlichen Herausforderungen, denen sich Kuhn mit der Einführung des Paradigmenbegriffs in der Wissenschaftsphilosophie stellen musste, war insbesondere der Vorwurf schwerwiegend, dass er den Begriff des Paradigmas sehr vage und mehrdeutig verwendet hat. Masterman (1970) konnte 21 verschiedene Verwendungsweisen des Paradigmenbegriffs nachweisen. Kuhn stellte sich dieser Herausforderung, indem er im Postskriptum der zweiten Auflage von SWR sowie in seiner Arbeit Neue Überlegungen zum Begriff des Paradigma (1978 [1974]) den Paradigmenbegriff spezifiziert. Kuhn führt zu diesem Zweck den neuen Ausdruck „disziplinäre Matrix“ ein und bestimmt die verschiedenen Komponenten einer disziplinären Matrix (für eine kurze Übersicht zur Entwicklung des Paradigmenbegriffs siehe Kornmesser und Büttemeyer 2020, Kap. 6.2.1). Die grundlegende Idee eines Paradigmas als eines von einer wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptierten Werkzeugs zur wissenschaftlichen Exploration und die Betonung der zentralen Rolle von Musterbeispielen bleiben dabei bestehen. Da sich der Ausdruck „Paradigma“ auch über die Wissenschaftsphilosophie hinaus etabliert hat, wird dieser im Folgenden anstatt des Ausdrucks „disziplinäre Matrix“ verwendet.

2. Kuhns These der monoparadigmatischen Wissenschaft

Bildet in einer wissenschaftlichen Disziplin ein Paradigma die Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens, befindet sich diese Disziplin in der Phase der normalen Wissenschaft. Mittels des Paradigmas erzielt die wissenschaftliche Gemeinschaft Erkenntnisfortschritte – normale Wissenschaft ist kumulativ. Die Forschung dient niemals dem Zweck, das Paradigma zu widerlegen. Kuhn stellt sich mit dieser deskriptiven Analyse der Wissenschaftsgeschichte gegen Karl Poppers (1966 [1934]) normative Forderung des Falsifikationismus, nach welchem wissenschaftliche Forschung dem Zweck dienen solle, bestehende Theorien zu widerlegen.

Dennoch kann nach Kuhn der Fall eintreten, dass sich in der normalen Wissenschaft ungelöste Probleme mehren und der Fortschritt zu verebben scheint. Das Paradigma gerät in die Krise. Selbst in diesem Stadium würde die wissenschaftliche Gemeinschaft ihr Paradigma nicht verwerfen. Erst wenn sich in einer Phase der außerordentlichen Wissenschaft ein neuer Ansatz herauskristallisiert, mit welchem die bestehenden Probleme besser gehandhabt werden können, kann dieser neue Ansatz in einer wissenschaftlichen Revolution das alte Paradigma verdrängen und als neues Paradigma eine neue Phase der normalen Wissenschaft einläuten. Eine wissenschaftliche Revolution ist im Gegensatz zur normalen Wissenschaft nicht kumulativ. Es ist eine neue Betrachtungsweise der wissenschaftlichen Gegenstände, die von Kuhn (SWR, Kap. 10) mit einer Analogie von Ente-Hase-Kippbildern verdeutlicht wird. Die wissenschaftliche Disziplin wird auf eine neue begriffliche Grundlage gestellt, die nicht in das alte Begriffssystem übertragbar ist. Das alte und das neue Paradigma sind inkommensurabel. Ein Paradebeispiel dieses Prozesses ist die Verdrängung des Paradigmas der Newtonschen Mechanik durch die Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie, wodurch u.a. die grundlegenden Vorstellungen von Raum und Zeit verändert werden.

Eine Implikation dieses von Kuhn analysierten Kreislaufs von normaler Wissenschaft und wissenschaftlicher Revolution ist, dass immer genau ein (einziges) Paradigma vorherrschend ist und die Grundlage wissenschaftlicher Forschung bildet. Im Folgenden nenne ich diese Behauptung von Kuhn die These der monoparadigmatischen Wissenschaft (Kornmesser und Schurz 2014, S. 13). Im folgenden Abschnitt werde ich dafür argumentieren, dass die These der monoparadigmatischen Wissenschaft in ihrer Allgemeinheit nicht haltbar und durch die These der multiparadigmatischen Wissenschaft zu ersetzen ist.

3. Die These der multiparadigmatischen Wissenschaft

In seiner deskriptiven Analyse der Wissenschaftsgeschichte betrachtet Kuhn als theoretischer Physiker in erster Linie naturwissenschaftliche Paradigmen. In den Naturwissenschaften trifft Kuhns These der monoparadigmatischen Wissenschaft weitgehend zu. Aber wie verhält es sich in nicht-naturwissenschaftlichen Disziplinen? In diesen Disziplinen gibt es häufig mehrere, parallel zueinander existierende Positionen, die sich als Paradigmen klassifizieren lassen. Für diese Wissenschaften scheint die These der monoparadigmatischen Wissenschaft nicht zuzutreffen. Vielmehr besteht in diesen Disziplinen eine multiparadigmatische Struktur. In Schurz und Weingartner (1998) sowie Kornmesser und Schurz (2014) werden eine Vielzahl solcher multiparadigmatischen Wissenschaften untersucht. Beispiele sind multiparadigmatische Strukturen in der Geographie (Arnreiter und Weichhart 1998), in der Politikwissenschaft (Lemke und Schaal 2014), in der Musikpädagogik (Panaiotidi 2014), in der Linguistik (Kornmesser 2014a, 2014b, 2019) und – vielleicht als Paradebeispiel einer multiparadigmatischen Disziplin – in der Soziologie (Gabriel, Gratzl und Gruber 2014 sowie Fischer 2014). Alle diese Disziplinen (und noch weitere, hier nicht aufgelistete) weisen über lange Zeiträume koexistierende Paradigmen auf, die parallel zueinander verlaufende normalwissenschaftliche Phasen erzeugen.

Im Folgenden möchte ich die These der multiparadigmatischen Wissenschaft untermauern, indem ich drei naheliegende Wege diskutieren, um diese These zu widerlegen. Ich werde zeigen, dass keiner dieser Wege funktioniert und die These somit aufrechtzuerhalten ist.

3.1 Es kann aus analytischen Gründen keine multiparadigmatische Struktur der Wissenschaften geben

In dieser Argumentation wird die These der multiparadigmatischen Struktur der Wissenschaften wie folgt zu widerlegen versucht: Kuhns These, dass es in einer reifen Wissenschaft immer nur ein Paradigma in einem bestimmten Zeitraum gibt, auf welchem die normale Wissenschaft basiert, ist eine analytische Aussage. Dies bedeutete, dass der Begriff des Paradigmas darüber definiert ist, dass stets nur ein Paradigma in einer Disziplin vorherrscht. Mit anderen Worten: Die in einer Disziplin einzige vorherrschende wissenschaftliche Position zu sein ist eine notwendige Bedingung dafür, ein Paradigma zu sein. Es ist nach dieser Auffassung also begrifflich unmöglich, dass in einer Disziplin zwei Paradigmen parallel existieren – sie wären dann per Definition keine Paradigmen.

Kuhns These der monoparadigmatischen Wissenschaft als analytisch aufzufassen scheint allerdings aus den folgenden beiden Gründen keine adäquate Interpretation zu sein. Erstens bestimmt Kuhn den Begriff des Paradigmas nicht über die Eigenschaft der Monoparadigmatizität, sondern inhaltlich über die Komponenten einer wissenschaftlichen Position (ein Konglomerat aus Gesetzen, Methoden, Musterbeispielen (siehe oben)) und über die Akzeptanz durch eine wissenschaftliche Gemeinschaft. Es gibt insbesondere in Kuhns Postskriptum der zweiten Auflage von SWR sowie in seiner Arbeit Neue Überlegungen zum Begriff des Paradigma (1978 [1974]) keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Eigenschaft der Monoparadigmatizität eine definitorische Eigenschaft ist. Zweitens arbeitet Kuhn die These der monoparadigmatischen Struktur der Wissenschaft durch eine deskriptive, empirische Analyse der Wissenschaftsgeschichte heraus. Sie ist somit als eine synthetische Aussage a posteriori zu verstehen, die aus empirischen Gründen zutrifft oder nicht zutrifft. Zusammenfassend ist die These der multiparadigmatischen Wissenschaft somit nicht aus analytischen Gründen (a priori) abzulehnen.

3.2 Es handelt sich bei den vermeintlich multiparadigmatischen Wissenschaften um unreife, nicht paradigmengeleitete Disziplinen

Kuhn hätte der Beschreibung der oben genannten Disziplinen als multiparadigmatische Wissenschaften kritisch gegenübergestanden. Während er die Existenz von Paradigmen in monoparadigmatischen Wissenschaften herausarbeitet, fragt er (1976 [1962], S. 30) z.B. „welche Teilgebiete der Sozialwissenschaft überhaupt schon solche Paradigmata erworben haben.“ Nicht-naturwissenschaftliche Disziplinen scheinen für Kuhn somit noch nicht den Status von reifen, paradigmengeleiteten Wissenschaften aufzuweisen. Vielmehr handelt es sich für ihn um unreife Disziplinen mit verschiedenen frei fluktuierenden Ansätzen, von denen sich noch keiner als Paradigma durchsetzen konnte. Die Analysen der oben genannten Fallbeispiele für multiparadigmatische Wissenschaften (Arnreiter und Weichhart 1998; Lemke und Schaal 2014; Panaiotidi 2014; Kornmesser 2014a, 2014b, 2019; Gabriel, Gratzl und Gruber 2014; Fischer 2014) lassen diese Interpretation allerdings nicht zu. Die in diesen Wissenschaften koexistierenden Positionen weisen alle von Kuhn genannten Komponenten eines Paradigmas auf. Sie werden von wissenschaftlichen Gemeinschaften akzeptiert und bilden lange Phasen eines kumulativen Erkenntnisfortschritts. Letzteres bedeutet, dass die in diesen Wissenschaften vorfindbaren Strukturen in Kuhns Terminologie als parallel verlaufende normalwissenschaftliche Phasen zu beschreiben sind – und normale Wissenschaft ist immer (per Definition) paradigmenbasiert.

3.3 Es handelt sich nicht um multiparadigmatische Wissenschaften, sondern um Wissenschaften in der Krise

In dieser Argumentation wird die These der multiparadigmatischen Wissenschaft wie folgt zu widerlegen versucht: Wenn in einer Disziplin mehrere wissenschaftliche Positionen parallel zueinander existieren, ist dies ein Zeichen dafür, dass sich die Disziplin in der Krise und somit in der Phase der außerordentlichen Wissenschaft zwischen normaler Wissenschaft und wissenschaftlicher Revolution befindet. Es handelt sich also nicht um ein Gegenbeispiel zu Kuhns Beschreibung wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen, sondern – im Gegenteil – um einen Bestätigungsfall für Kuhns These der monoparadigmatischen Wissenschaft, da Kuhn die Koexistenz konkurrierender Ansätze für monoparadigmatische Disziplinen in der Krise festgestellt und prognostiziert hat.

Diese Interpretation zeichnet allerdings zumindest für die oben aufgezählten Fälle koexistierender Paradigmen aus den folgenden beiden Gründen kein adäquates Bild: Erstens handelt es sich bei den oben genannten Fällen koexistierender Paradigmen um stabile und lange anhaltende Konstellationen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich eines der konkurrierenden Paradigmen derart durchsetzt, dass es die anderen verdrängt. Zweitens scheinen die koexistierenden Paradigmen nicht als in der Krise befindlich beurteilt werden zu können. Es herrscht also keine Phase der außerordentlichen Wissenschaft vor, die das Hervorbringen neuer Paradigmenanwärter provoziert. Vielmehr ist es adäquat, die genannten Disziplinen derart zu charakterisieren, dass in ihnen mehrere normale Wissenschaften, die jeweils auf einem bestimmten Paradigma basieren, parallel zueinander bestehen. Zusammenfassend befinden sich die genannten Disziplinen somit nicht in einer Phase der außerordentlichen Wissenschaft, sondern weisen jeweils eine multiparadigmatische Struktur mit koexistierenden Paradigmen und parallel verlaufenden normalen Wissenschaften auf.

4. Zusammenfassung und Ausblick

In diesem Beitrag wurde dafür argumentiert, dass Kuhns These der monoparadigmatischen Wissenschaft in ihrer Allgemeinheit zurückzuweisen und die Existenz von wissenschaftlichen Disziplinen mit einer multiparadigmatischen Struktur anzunehmen ist. Dies bedeutet ausdrücklich nicht, dass es keine monoparadigmatischen Wissenschaften gibt. Es bedeutet aber, dass es – entgegen Kuhns These – nicht ausschließlich monoparadigmatische Wissenschaften, sondern auch multiparadigmatische Wissenschaften gibt.

Das Bestehen von multiparadigmatischen Strukturen zieht viele weitere relevante Fragen nach sich, von denen ich abschließend zwei andeuten möchte.

(a) Wie ist das Verhältnis koexistierender Paradigmen und ihrer wissenschaftlichen Gemeinschaften in ihrer jeweiligen normalwissenschaftlichen Praxis zueinander? Hier sind mehrere Varianten vorstellbar. Beispielsweise sind Konstellationen denkbar, in denen sich die wissenschaftlichen Gemeinschaften gegenseitig ignorieren, oder Konstellationen, in denen versucht wird, für das eigene und gegen das jeweils andere Paradigma zu argumentieren, oder Konstellationen, in denen ein Mehrwert aus sich gegenseitig ergänzenden koexistierenden Paradigmen gezogen wird (Kornmesser und Schurz 2014, S. 34-36). Um Fragen dieser Art zu prüfen bedarf es einer Analyse der wissenschaftlichen Praxis in multiparadigmatischen Wissenschaften.

(b) Inwiefern sind koexistierende Paradigmen kommensurabel bzw. inkommensurabel? Das Phänomen der Inkommensurabilität hat Kuhn in seinem gesamten Schaffenszeitraum immer wieder beschäftigt und er hat es in seinen Konzeptionalisierungen von einer epistemologischen Ebene (SWR) auf eine lexikalisch-semantische Ebene verlagert (Kuhn 1983, 2000a [1987], 2000b [1991], für eine Übersicht siehe Kornmesser und Büttemeyer 2020, Kapitel 6.3). In Kuhns monoparadigmatischer Konzeption ist Inkommensurabilität eine Relation, die zwischen einem Vorgänger- und einem Nachfolger-Paradigma, welches das Vorgänger-Paradigma verdrängt hat, besteht. In einer multiparadigmatischen Struktur können gleichzeitig bestehende inkommensurable Paradigmen vorgefunden werden und es bleibt an Fallbeispielen eingehender zu analysieren, welche Konsequenzen die Inkommensurabilität koexistierender Paradigmen für den jeweiligen wissenschaftlichen Diskurs hat.


Literatur

Arnreiter, G. und Weichhart, P. (1998): Rivalisierende Paradigmen im Fach Geographie. In G. Schurz und P. Weingartner (Hrsg.), Koexistenz rivalisierender Paradigmen (S. 53-85). Oplanden/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.

Carnap, R. (1956): The Methodological Character of Theoretical Concepts. In H. Feigl und M. Scriven (Hrsg.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science Vol. 1 (S. 38-76). Minneapolis: University of Minnesota Press.

Fischer, J. (2014): Multiparadigmatizität in der Soziologie. Übersichten, Unterscheidungen, Ursachen und Umgangsformen. In S. Kornmesser und G. Schurz (Hrsg.), Die multiparadigmatische Struktur der Wissenschaften (S. 337-370). Wiesbaden: Springer VS.

Gabriel, M., Gratzl, N. und Gruber, D. (2014): Zwischen akteurszentrierter und systemtheoretischer Soziologie. Eine Klassifikation der soziologischen Paradigmenstruktur. In S. Kornmesser und G. Schurz (Hrsg.), Die multiparadigmatische Struktur der Wissenschaften (S. 271-304). Wiesbaden: Springer VS.

Kornmesser, S. (2014a): Rivalisierende Paradigmen in der Linguistik: Generative Grammatik und Konstruktionsgrammatik. In S. Kornmesser und G. Schurz (Hrsg.), Die multiparadigmatische Struktur der Wissenschaften (S. 229-270). Wiesbaden: Springer VS.

Kornmesser, S. (2014b): Scientific Revolutions without Paradigm-Replacement and the Coexistence of Competing Paradigms: The Case of Generative Grammar and Construction Grammar. Journal for General Philosophy of Science 45. S. 91-118.

Kornmesser, S. (2019): The Multiparadigmatic Structure of Science and Generative Grammar. In A. Kertész, E. Moravcsik und C. Rákosi (Hrsg.), Current Approaches to Syntax – A Comparative Handbook (S. 493-520). Berlin/Boston: De Gruyter.

Kornmesser, S. und Büttemeyer, W. (2020): Wissenschaftstheorie. Eine Einführung. Berlin: Metzler.

Kornmesser, S. und Schurz, G. (Hrsg.) (2014): Die multiparadigmatische Struktur der Wissenschaften. Wiesbaden: Springer VS.

Kuhn, T. S. (1976 [1962]): Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Zweite Auflage. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Masterman, M. (1970): The Nature of a Paradigm.In I. Lakatos und A. Musgrave (Hrsg.), Criticism and the Growth of Knowledge (S. 59-89). Cambridge: At the University Press.

Kuhn, T. S. (1978 [1974]): Neue Überlegungen zum Begriff des Paradigma. In L. Krüger (Hrsg.), Thomas S. Kuhn. Die Entstehung des Neuen (S. 389-420). Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Kuhn, T. S. (1983): Commensurability, Comparability, Communicability. In: P. D.Asquith und T. Nickles (Hrsg.), Proceedings of the 1982 Biennial Meeting of the Philosophy of Science Association. Volume 2 (S. 669-688). East Lansing.

Kuhn, T. S. (2000a [1987]): What are Scientific Revolutions? In J. Conant und J. Haugeland (Hrsg.), The Road since Structure (S. 13-32). Chicago/London.

Kuhn, T. S. (2000b [1991]): The Road since Structure. In J. Conant und J. Haugeland (Hrsg.), The Road since Structure (S. 90-104). Chicago/London.

Lemke, M. & Schaal, G. (2014): Paradigmenpluralität in der Politikwissenschaft. Eine Bestandsaufnahme des Faches in Deutschland. In S. Kornmesser und G. Schurz (Hrsg.), Die multiparadigmatische Struktur der Wissenschaften (S. 63-101). Wiesbaden: Springer VS.

Panaiotidi, E. (2014): Paradigmen in der Musikpädagogik. In S. Kornmesser und G. Schurz (Hrsg.), Die multiparadigmatische Struktur der Wissenschaften (S. 145-179). Wiesbaden: Springer VS.

Popper, K. R. (1966 [1934]): Logik der Forschung. 2. Auflage. J. C. B. Mohr: Tübingen.

Schurz, G. und P. Weingartner (Hrsg.) (1998): Koexistenz rivalisierender Paradigmen. Oplanden/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.


Dr. Stephan Kornmesser studierte Philosophie, Germanistik, Physik sowie Logik und Wissenschaftstheorie an den Universitäten Oldenburg, Hannover und München. Er forscht und lehrt am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg und am Deutschen Seminar (Abteilung Sprachwissenschaft) der Universität Hannover. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Wissenschaftstheorie, Sprachphilosophie, Philosophie der Linguistik und Experimentellen Philosophie.