von Sabrina Schröder und Charlotte Spellenberg (Halle-Wittenberg)
Studierende der Erziehungswissenschaften können in
Einführungsveranstaltungen das
Pech haben, mit einer marktlogisch geführten Uni konfrontiert zu sein, die auf
Problemlösung statt auf Problematisierung setzt und ihnen hinsichtlich der
eigenen Wissens- und Kompetenzbildung das Blaue vom Himmel verspricht. Wenn ‚Bildung‘
so als „Marschgepäck“ (Schwanitz 1999, 8) verkauft wird, wird sich in den
Vorlesungen, Seminaren und Diskussionen dann auch die Frage nach deren ‚Mehrwert‘
einstellen. Demgegenüber klingt ein Satz wie: „Das Schlimmste, was Ihnen im
Studium passieren kann ist, dass Sie dieselbe bleiben“ fast schon wie eine
Drohung. Das Bedrohliche bezieht sich dann nicht auf die Frage, inwiefern man
in der Lage ist, ein ‚zur Verfügung stehendes Wissen‘ für sich selbst effektiv ‚verwertbar‘
zu machen, sondern auf die Möglichkeit, das Unvorhersehbare auszuhalten. Die
Forderung ‚nicht dieselbe zu bleiben‘ ließe sich so übersetzen in einen
unmöglichen Anspruch, der mit der Potenzialität der Bildung zu tun hat: Es geht
darum, offen zu sein für etwas, von dem man nicht weiß, ob es sich ereignet.
Weiterlesen →