27 Dez

Sollten Berufsempfehlungen durch Algorithmen abgegeben werden?

Antonia Kempkens (Universität Bremen)


Als ich in der 11. Klasse war, haben wir einen Schulausflug ins Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit gemacht, um herauszufinden, welche Berufe zu uns passen. Nachdem wir am Computer Fragen zu unseren Interessen beantwortet hatten, wurde uns eine Liste mit zu uns passenden Berufen ausgestellt. Auf meiner stand ganz oben „Umwelttechnik“ – das habe ich mir gemerkt. Allerdings weiß ich bis heute nicht, was das genau heißt. Solche Berufsempfehlungen gibt es auch aktuell und sie werden in App Form weiterentwickelt. Dadurch bergen sie alte und noch dazu neue ethische Probleme.

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04 Feb

Post-Privacy oder Datenschutz als neuer Megatrend? Sinn und Wert der Privatheit

von Anne Siegetsleitner (Innsbruck)


1. Post-Privacy oder Privatheit als neuer Trend?

Vielen gelten heute Begriffe wie „privat“, „Privatsphäre“ oder „Privatheit“ als abgenutzt. Manche bedauern dies, andere halten die damit verbundenen Ideen ohnehin für altmodisch und „sowas von Eighties“, wie Julia Schramm, eine Vertreterin der Post-Privacy-Fraktion, in einem Spiegel Online-Interview (https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/internet-exhibitionisten-spackeria-privatsphaere-ist-sowas-von-eighties-a-749831.html) meinte. Tatsächlich haben diese Ausdrücke und die damit verbundenen Vorstellungen schon bessere Zeiten gesehen. Fest steht: In den medialen Fokus gerieten Fragen nach dem Umgang mit Privatheit in den vergangenen Jahren vor allem im Zusammenhang mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. Vor einigen Jahren sorgten die Enthüllungen Edward Snowdens über die Überwachungspraktiken der US-amerikanischen NSA (National Security Agency) und verbündeter Geheimdienste für Aufmerksamkeit, in jüngster Zeit tritt Chinas Sozialkreditsystem in den Fokus. Zu ähnlichen grundlegenden Verwerfungen führt der Umgang mit Privatheit in Sozialen Medien.

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