Tier(e), Mensch(en) & Ethik – Philosophische Verhältnisbestimmungen zwischen Exklusion, Inklusion und Integration in moralischer Absicht
Von Heike Baranzke (Wuppertal)
Die Beziehung des Menschen zum Tier ist fundamental und ambivalent. Tiere gehören zu den frühesten Bildmotiven archaischer Menschen, die die Bedeutung der Tiere als Lebensbedrohung, Nahrungslieferant und Gefährte, ihre Nähe und Ferne zum Menschen, reflektieren. Die Reflexion wird philosophisch, wenn sie auf Begriffe gebracht wird, nämlich auf die Begriffe ‚Mensch‘ und ‚Tier‘. Der Singulargebrauch: der Mensch, das Tier zeigt, dass sich das Erkenntnisinteresse hier nicht mit zoologischer Neugier auf die Vielfalt von Tierarten und ihre Eigenschaften und Fähigkeiten richtet, sondern einzig und alleine auf die anthropologische Differenz. Es ist die Sprache der philosophischen Anthropologie, mit der wir vergleichend zu begreifen versuchen, was uns als Menschen ausmacht. Im Dienste dieses philosophischen Zieles menschlicher Identitätssuche werden Tiere lediglich als Hintergrundfolie zur Differenzbestimmung herangezogen. Da das Interesse nicht ihnen gilt, sind sie austauschbar. Der Mensch kann sich auch mit anderen Wesen vergleichen, z.B. mit Göttern oder mit Robotern.
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