02 Apr

Epistemische Ungerechtigkeit an Frauen in der Medizin

Von Sarah Stöhr

Ungerechtigkeit an Frauen in der Medizin weist eine beschämende Historie auf. Bereits Platon hatte Frauen aufgrund ihrer Gebärmutter bzw. der „Hysteria“ – dem altgriechischen Begriff für Gebärmutter – für verrückt erklärt. Selbst über zweitausend Jahre später werden Beschwerden von Frauen mit Freud als Hysterie abgetan. Obwohl sich in den vergangenen Jahrzehnten einiges getan hat, werden die Beschwerden von Frauen teilweise weiterhin im medizinischen Bereich bagatellisiert.

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31 Mrz

Einspruch … und die nicht unwesentliche Frage, welches Verhalten hier sündig ist

Von Sigrid Rettenbacher (Linz)


Heteronormativität bzw. heteronormative Zwangsordnung – ein Schlüsselbegriff der gender studies. Heteronormative Zwangsordnung bezeichnet die in einer vermeintlich naturgegebenen Ordnung grundgelegte Vorstellung, dass sich Menschsein in der binären Gegenüberstellung von Mann und Frau verwirklicht – wobei das Männliche in einem patriarchalen Gestus oft als das aktive, gestaltende und dominierende Prinzip verstanden wird – und dass sich Liebesbeziehungen ausschließlich im Gegenüber von Mann und Frau realisieren. Mit dem Begriff „Zwang“ weist die heteronormative Zwangsordnung schon darauf hin, dass es sich um eine aufgezwungene, auch unterdrückende Ordnung handelt. Der Begriff ist also ein hilfreiches Konzept, um die mangelnde Gleichstellung gewisser Personengruppen in der Gesellschaft zu entlarven – Frauen zum Beispiel oder Mitglieder der LGBTIQ*-Community.

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04 Apr

„Eine Zeit zum Zerreißen“ (Koh 3,7)

von Angelika Walser (Salzburg)


Folgender Beitrag ist weder eine wissenschaftlich-nüchterne Abhandlung noch ein distanzierter Essay. Seine Autorin ist „aus der Fassung geraten“. Und steht zu ihrem Zorn.

„Die gesamte Redaktion der vatikanischen Frauenzeitschrift „Donne Chiesa Mondo“ tritt zurück“, so lautet eine Meldung vom 27.3.2019, die es auch in die österreichischen Tageszeitungen geschafft hat. Die genannte Frauenzeitschrift war einmal monatlich Beilage des „L’Osservatore Romano“ und galt als Vorzeigeprojekt für einen neuen Kurs in der Frauenfrage unter Papst Franziskus. Ein neuer Chefredakteur hat nun offenbar Redakteurinnen wieder „auf Linie“ zu bringen versucht ‑ vergeblich. Laut der Gründerin der Frauenzeitschrift, Lucetta Scaraffia, sei „ein echter, freier und mutiger Dialog, zwischen Frauen, die die Kirche in Freiheit lieben, und Männern, die Teil derselben sind nicht mehr möglich“. Stattdessen müssten Gehorsamsgarantien abgegeben und Vorgaben von oben befolgt werden. Alle 11 Redakteurinnen waren dazu nicht bereit und zogen die Konsequenzen.

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