02 Jun

Warum man sich mit Max Weber beschäftigen sollte!

Von Hans-Martin Schönherr-Mann (München)


Nicht dass Max Webers Texte so schwierig zu verstehen wären wie diejenigen Hegels. Aber sie zeichnet ein schwerfälliger Stil aus, der die Lektüre mühsam macht, auch wenn diesen Stil gelegentlich ein gewisses Pathos unterbricht. Immerhin sind manche Ausdrücke berühmt geworden wie das ‚stahlharte Gehäuse‘ oder das ‚langsame Bohren von harten Brettern‘.

Wenig verwundert, dass sich dieser Stil teilweise auch auf die Weber-Experten überträgt, die zum 100. Todestag 2020 mit zahlreichen Publikationen aufwarten. Diese bemühen sich zumeist darum, die zum 150. Geburtstag 2014 erschienen Biographien zu relativieren, die sich mit Weber äußerst kritische auseinandersetzen. Warum lohnt es sich trotzdem, sich mit Weber auseinanderzusetzen?

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15 Okt

Was kann man mit Nietzsches Philosophie politisch anfangen?

von Hans-Martin Schönherr-Mann (München)


Fridays for Future stiehlt den rechten Populisten gerade die Show. Greta Thunberg erhält explizit für ihr zivilgesellschaftliches Engagement den alternativen Nobelpreis. Altlinke wie Slavoj Žižek, Nancy Fraser, Paul Mason, Wolfgang Streeck oder Eva Illouz hadern mit den Emanzipationsbewegungen der letzten 50 Jahre, denen sie Kollaboration mit dem Neoliberalismus vorwerfen, applaudieren gar ein wenig den Nationalisten oder kehren in traditionelle Lebensformen ein. Die Rechtspopulisten möchten vor die Kennedy-Ära zurück oder Rot-Grün beerdigen – wahrscheinlich im Sinne des Wortes.

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