Die Macht der Affekte
Von Mesut Bayraktar (Hamburg)
»Ich denke, also bin ich« heißt es bei Descartes. Der Affektenlehre Spinozas ließe sich die Frage voranstellen: Was bin ich, wenn ich nicht denke? Der Spielball äußerer Einwirkungen, die mich affizieren. Ich bin die „menschliche Ohnmacht“ und „Unfreiheit“, „denn der den Affekten unterworfene Mensch befindet sich nicht in seiner eigenen Gewalt, sondern in der des Schicksals, in dessen Macht er gefangen ist, sodass er oft gezwungen wird, dem Schlechteren zu folgen, obgleich er das Bessere einsieht.“[1] Ich bin – aber meine Freiheit ist die Freiheit eines anderen. Sie ist unter innerer oder äußerer Notwendigkeit subsumiert.
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