06 Apr

Siegen – verlieren – verhandeln? Kritische Anmerkungen zu Habermas‘ vermeintlich friedensethischen Denkanstößen

Von Johannes Frühbauer (KSH München)


Ob das Ende eines Krieges bereits wirklich einen Weg zum Frieden darstellt, dürfte umstritten sein und bleiben. Eine notwendige Voraussetzung für Frieden stellt das Beenden von Kriegs- und militärischen Gewalthandlungen allemal dar. Kein Wunder also, dass mit Blick auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine immer wieder Forderungen laut werden, die Kriegshandlungen einzustellen, die Gewalt zu beenden, dem Töten und unnötigen Sterben von Soldat*innen und Zivilist*innen eine Ende zu setzen und alles zu unterlassen, was dies unnötig verlängern würde. Der Philosoph Jürgen Habermas (*1929), als Kind und Jugendlicher zweifelsohne mit dem Schrecken des Zweiten Weltkrieges konfrontiert, schließt sich in seinem jüngst veröffentlichten Beitrag jenen Stimmen an, die „auf ein öffentliches Nachdenken über den schwierigen Weg zu Verhandlungen drängen.“[i]

Weiterlesen