09 Feb

Das Unbehagen an der Medikalisierung des Alterns – eine reflexive Diagnose

Von Silke Schicktanz (Göttingen) & Mark Schweda (Oldenburg)


Neuartige diagnosti­sche, therapeutische oder präventive Maßnahmen ermutigen den Gedanken eines selbstbe­stimmten und um­sichtig zu gestaltenden späteren Lebens, werfen allerdings zugleich vielfältige Fragen auf. So bietet die wachsende Anzahl prädiktiver (genetischer wie auch nicht-genetischer) Tests zwar die Möglichkeit, Informationen über Risiken für altersassoziierte Erkrankungen in die eigene Lebensplanung einzubeziehen, geht aber mit neuen Verantwortungszuschreibungen einher. Die Präventiv- und Anti-Aging-Medizin verspricht die Verzögerung des Alterungsprozesses, lässt diesen dabei zugleich jedoch zunehmend pathologisch erscheinen. All diese Entwicklungen lösen ein gewisses Unbehagen aus, das es ethisch genauer auszuloten gilt (Schweda et al. 2017).

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