17 Sep

Warum die Ethikdiskurse der Sozialen Arbeit im Schlamassel stecken

Von Carmen Kaminsky, Köln


Soziale Arbeit ist nicht länger nur der Oberbegriff für soziale Berufe. Soziale Arbeit ist der Name für ein Fach, das eine Profession und eine wissenschaftliche Disziplin umfasst. Die Entwicklung vom Berufsfeld zum Fach Soziale Arbeit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weitgehend fachintern vollzogen und ist noch nicht ganz abgeschlossen. Der breiteren Öffentlichkeit wie auch den Wissenschaften und vor allem den sozialpolitischen Entscheidungsträgern blieb der fachinterne Entwicklungsprozess weitgehend verborgen. Worum es sich bei der Sozialen Arbeit – wenn nicht nur um ein Berufsfeld – genauer handelt, ist für Außenstehende deshalb noch unverständlich. Es fehlt noch die mit dem fachlichen Selbstverständnis kohärente Außenwahrnehmung der nunmehr großgeschriebenen Sozialen Arbeit.

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03 Sep

Ethik (in) der Sozialen Arbeit

Von László Kovács (TH Augsburg)


Ethik ist eine sehr alte, Soziale Arbeit ist eine vergleichsweise junge Disziplin. Die Beziehung zwischen beiden ist dennoch sehr eng. Einerseits braucht die Soziale Arbeit die Ethik, denn sie muss Entscheidungen im realen Leben treffen, Prioritäten setzen, dabei unterschiedliche Werte gegeneinander abwägen und ihre Entscheidungen begründen. Andererseits braucht die Ethik die Soziale Arbeit, denn diese bietet die praktische Umsetzung für viele soziale moralische Probleme. Eine Ethik ohne Soziale Arbeit wäre in vielen entscheidenden Fragen wirkungslos und müsste um die eigene Existenzberechtigung bangen.

Doch zurück zur ersten Beziehung: Soziale Arbeit braucht Ethik, u.a. weil als Begleiterscheinung zu ihren Entscheidungen häufig ein moralisches Unbehagen, eine Unsicherheit entsteht, ob das, was man tut, gut ist. Soziale Arbeit fragt die Ethik nach Lösungen. Diese Beziehung steht im Fokus des Beitrags und diese Beziehung legt durch die Erwartung der Sozialen Arbeit an die Ethik ein konkretes Verständnis der Ethik fest.

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25 Jul

Der Code of Ethics als ethisch-politischer Auftrag der Sozialen Arbeit

Von Gudrun Perko (FH Potsdam)


Das Zunehmen „extremer Rechter“ (als Sammelbegriff für verschiedene rechtsextremer Gruppen), auch in ihrem parteipolitischen Gewandt, aber auch Praxen rechtsorientierter Politikenbedrohen sozialarbeiterische Unterstützungsstrukturen. Um so mehr ist der Rekurs auf den Auftrag der Sozialen Arbeit als Menschenrechts- und Gerechtigkeitsprofession gefragt. Zur Stärkung des Selbstverständnisses der Sozialen Arbeit muss hierbei auf den (inter)nationalen Code of Ethics der Sozialen Arbeit zurückgegriffen werden. In dem vorliegenden Beitrag werden die darin dargestellten Aufforderungen beispielhaft beschrieben und gefragt, inwiefern es dabei um eine ethisch-politisierte Soziale Arbeit geht.

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02 Jul

Ethik als Ankerpunkt in Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit

Von Thomas Schumacher (KSH München)


Sozialarbeitsschaffende sind sich einig, dass berufliches Handeln in der Sozialen Arbeit ethisches Wissen erfordert. Dazu sind gemeinhin zwei Bezugspunkte im Blick: zum einen die Erfahrung schwieriger Entscheidungssituationen, zum andern der Charakter Sozialer Arbeit als einer Hilfe von Menschen für Menschen. Wie ethisches Wissen im Beruf aber greift: ob in ein berufliches Verständnis eingewoben oder als Haltung individualisiert, ist eine offene Frage.

Das bedeutet aber auch: Das gesehene ethische Wissen ist entweder Teil der beruflichen Handlungsstrukturen, oder es rührt von den handelnden Personen her und ist deshalb nicht leicht zu erfassen. Hier soll deutlich werden, dass Ethik Sozialer Arbeit nur nützt, wenn sie in den beruflichen Strukturen sichtbar wird. Das bedeutet, dass sie zur beruflichen Konzeptarbeit gehört, und auch, dass der Sozialen Arbeit zuzurechnende ethische Merkmale in der Praxis der Praktiker*innen zu Kriterien werden.

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