28 Okt

Wittgensteins Denken erkunden und entdecken

Von Wilhelm Vossenkuhl (München)


Vor 70 Jahren starb Ludwig Wittgenstein. Dies ist ein Anlass, aber noch kein Grund sich mit seinem Denken zu beschäftigen. Der wahre Grund ist unabhängig vom Todesdatum sein Denken. Dessen Bedeutung, Tiefgang und Reichweite wieder und neu zu entdecken, ist lohnend, wird aber von allerlei Vorurteilen und Stereotypen behindert. Ein Vorurteil ist die stereotype Trennung zwischen Frühwerk (Tractatus) und Spätwerk (Philosophische Untersuchungen), ein anderes ist die Unterstellung, er habe im Ansatz eine Theorie sprachlicher Bedeutung entwickelt, ohne sie im Einzelnen ausgeführt und vollendet zu haben. Das liege auch daran, dass seine Texte aphoristisch und unsystematisch seien.

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