Einspruch … und die nicht unwesentliche Frage, welches Verhalten hier sündig ist
Von Sigrid Rettenbacher (Linz)
Heteronormativität bzw. heteronormative Zwangsordnung – ein Schlüsselbegriff der gender studies. Heteronormative Zwangsordnung bezeichnet die in einer vermeintlich naturgegebenen Ordnung grundgelegte Vorstellung, dass sich Menschsein in der binären Gegenüberstellung von Mann und Frau verwirklicht – wobei das Männliche in einem patriarchalen Gestus oft als das aktive, gestaltende und dominierende Prinzip verstanden wird – und dass sich Liebesbeziehungen ausschließlich im Gegenüber von Mann und Frau realisieren. Mit dem Begriff „Zwang“ weist die heteronormative Zwangsordnung schon darauf hin, dass es sich um eine aufgezwungene, auch unterdrückende Ordnung handelt. Der Begriff ist also ein hilfreiches Konzept, um die mangelnde Gleichstellung gewisser Personengruppen in der Gesellschaft zu entlarven – Frauen zum Beispiel oder Mitglieder der LGBTIQ*-Community.
Mangelnde Gleichstellung – und damit einhergehend Diskriminierung und Ausschluss – ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, ja. Vielmehr noch ist sie jedoch ein Problem der katholischen Kirche. Viele Probleme, die die Kirche heute umtreiben und die den Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche in weiten Teilen der Bevölkerung begründen, hängen mit dieser heteronormativen Zwangsordnung zusammen. Mit einem sich (vermeintlich) auf Gott berufenden, naturrechtlichen Denken hat die Kirche die heteronormative Zwangsordnung quasi sakramentalisiert. Mit einer Verankerung in ihren mariologischen Wahrheiten – Jungfrauenschaft und Mutterschaft – hat sie diese Zwangsordnung gleichsam sakralisiert.[1] Folgt man dem landläufigen kirchlichen Diskurs realisiert sich Berufung in geweihtem Leben oder Ehe – dort findet sie ihre sakramentale Ausdrucksgestalt. Erfülltes, gottgewolltes Leben wird auf Enthaltsamkeit oder Nachkommenschaft reduziert. Alle menschlichen Dimensionen dazwischen oder jenseits davon bleiben unberücksichtigt und werden aus dem kirchlichen Diskurs ausgeblendet. Für die große und bunte Bandbreite an tatsächlich gelebten Lebensformen zwischen oder jenseits von geweihtem Leben und Ehe hat die Kirche meist keine Sprache. Das betrifft Singles ebenso wie homosexuelle Partnerschaften und geschiedene Wiederverheiratete, von den übrigen Lebensformen der LGBTIQ*-Community ganz zu schweigen – wobei dieses Schweigen in einem kirchlichen Kontext durchaus wörtlich zu verstehen ist. Viele Menschen, die im kirchlichen Diskurs keine Repräsentanz haben.
Eine dieser Personengruppe ist mit dem Schreiben der Glaubenskongregation vom 15.03.2021 in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt: homosexuelle Menschen, die ihr Leben und ihre Partnerschaft unter den Segen Gottes stellen wollen. Formal wollte die Glaubenskongregation mit ihrer Antwort auf die Frage, ob Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Partnerschaften möglich sind, Zweifel aus der Welt schaffen. Vielleicht wollte sie aber unter der Hand auch nur den – insbesondere im Blick auf die deutschen Ortskirchen – gerade sehr brisanten Diskurs zu dieser Frage und die sich schon etablierten Performanzen real stattfindender Segensfeiern homosexueller Paare aus der Welt schaffen. Die offizielle Position wurde markiert, damit ist alles gesagt, was es zu sagen gibt. Allerdings hat die Glaubenskongregation im Nicht-Ernstnehmen der drängenden Frage und des realen Zweifels an der amtskirchlichen Position den Diskurs nicht beendet, sondern gerade neu entfacht. Klar ist, dass die Glaubenskongregation weder theologisch noch humanwissenschaftlich auf der Höhe der Zeit argumentiert. In einem Machtgestus sollten die Diskussionen entschieden, bestimmte Handlungen verboten und ein Diskurs beendet werden.
Dieser Machtgestus schmerzt. Er macht betroffen und erschüttert. Als Theologin beschämt er mich, weil er die Standards theologisch verantworteten und reflektierten Handelns und auch die Standards des 2. Vatikanischen Konzils unterläuft und weder menschliche noch pastorale Sensibilität erkennen lässt. Man weiß nicht, ob man an der eigenen Wirklichkeitswahrnehmung zweifeln soll oder an der Wirklichkeitswahrnehmung jener Kirche, der man sich von Geburt an zugehörig fühlt, für die man arbeitet, für die man viel Zeit und Engagement investiert hat, um theologische Gedanken voranzubringen, die – ganz im Auftrag des 2. Vatikanischen Konzils – eine verantwortete und glaubhafte Existenz der Kirche in der Welt von heute ermöglichen – im Dialog von Evangelium und Zeichen der Zeit. Dieses Evangelium, die frohe Botschaft, muss ich manchmal mühsam suchen im Blick auf eine Institution, die nicht gewillt ist, sich den eigenen Machtfragen und -ansprüchen zu stellen, die kritische Nachfragen nach der Koppelung von Macht und Amt mit manchmal bizarr anmutenden Hinweisen auf dessen Dienstcharakter, der (angeblich) hörend bei den Menschen ist, zu entkräften sucht. Dass man als Frau – qua Geschlecht – strukturell aus den Entscheidungsprozessen in der Kirche ausgeschlossen ist, muss man hinnehmen, wenn man die eigene Glaubensgemeinschaft nicht verlassen möchte. Als Theologin bleibt die Hoffnung, dass man mit klar argumentierten und überzeugenden Gedanken, die man in Publikationen der Allgemeinheit zur Verfügung stellt und dem fachwissenschaftlichen Diskurs aussetzt, doch einen Beitrag leisten kann, um der eigenen Kirche ein menschenwürdigeres Gesicht zu geben, auch wenn man selbst die Ausschließungsmechanismen der Kirche nur zu gut kennt.
Irgendwann reicht es allerdings. Wenn man beobachtet, dass einer der systemischen Ausschließungsmechanismen in so unsensibler und sich der Wirklichkeit verweigernder Form mit vermeintlich gottgegebener Autorität vom System Kirche vorgetragen wird und damit Menschen in ihrer personalen Würde zutiefst verletzt werden (auch wenn die kirchliche Rhetorik es anders zu verkaufen sucht), kann man nicht länger still bleiben. Manchmal ist der Punkt gekommen, an dem man ad hoc Stellung beziehen muss, in einem öffentlichen Raum, weil jedes schweigende Sich-nicht-dazu-Verhalten einer Zustimmung gleichkommt. Wenn die Kirche hörend bei den Menschen ist, besteht die leise Hoffnung, dass sie vielleicht auch wahrnimmt, welche Erschütterung viele Menschen in den sozialen Medien kundtun.
Wer sind die Menschen, deren Liebe und Begehren die Kirche – unter Ausblendung sämtlicher humanwissenschaftlicher Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte – als sündhaft abstempelt? Zunächst einmal: es sind viele – 5-10% aller Menschen.[2] Was in Prozentangaben nicht viel klingen mag, sind – geht man von einem Mittelwert aus – immerhin um die 700.000 Menschen in ganz Österreich. In einer Pfarre mit 5000 Katholik*innen sind es 375 Menschen. Gleichgeschlechtlich liebende Menschen sind also zahlreich. Und doch sehen wir sie nicht immer. Weil wir es nicht gelernt haben, sie zu sehen, auf sie zu achten. Und weil nicht alle sichtbar sind, nicht alle so leben und öffentlich dazu stehen können, wie Gott sie erdacht hat. Auch die Institution Kirche hat dazu beigetragen, uns auf diesem Auge blind zu machen. Im Jahr 2021 – nach einem zaghaften Aufbruch und ersten Früchten, die ein jahrzehntelanges Ringen engagierter Menschen in der Kirche und Theolog*innen, die dieses Ringen theologisch begleitet haben, gebracht hat – hat sich die Amtskirche im Vatikan einmal mehr dazu entschieden, diese Menschen an den Rand zu stellen, sie in der Versenkung zu lassen, sie unsichtbar zu machen. Sie nicht in den Mittelpunkt ihres Heilshandelns zu stellen.
Es geht jedoch nicht nur um Zahlen. Hinter den Zahlen stehen Existenzen von Menschen, denen die Amtskirche nun einmal mehr eine Abfuhr erteilt hat, die bis ins Eingemachte der persönlichen Identität geht. Weiß die Amtskirche, wer diese Menschen sind, die homosexuell veranlagt sind bzw. eine homosexuelle Beziehung führen, denen die Kirche nicht ihren Segen für ihre Lebensform erteilen kann (oder will?), die – angeblich – nicht so sein dürfen, wie Gott sie erdacht hat? Vermutlich nicht, da diese Menschen, deren Veranlagung bzw. Lebens- und Beziehungsform die Kirche herabwürdigt,[3] wohl nicht unbedingt dazu ermutigt werden, ihre Lebensthemen mit der Institution Kirche zu besprechen. Wer sind diese Menschen? Sie habe viele Gesichter. Dazu gehören auch jene Menschen, bei denen ich seit meinen Jugendjahren im privaten, familiären und beruflichen Umfeld jene Spuren des Evangeliums, einer frohen Botschaft für die Menschen, finde, die ich im institutionellen Gebaren der Kirche manchmal vergeblich suche. Es ist jener Mann, der mir erzählt, dass er die Kirche schon in jungen Jahren verlassen hat, weil „sie mich nicht wollten“. Es ist jener junge Christ, der um seine Berufung ringt in einer Kirche, in der er nicht so sein darf, wie er als Mensch ist. Es sind jene beiden Frauen, die sich endlich dazu durchringen konnten, gemeinsam als Familie Kinder aufzuziehen, weil sie viel Liebe zu geben haben und in ihrer Beziehung verantwortet junge Menschen auf das Leben vorzubereiten vermögen. Es ist jener Mensch, der allein geblieben ist, nicht weil er es wollte, sondern weil eine Beziehung berufliche Konsequenzen beim Arbeitgeber Kirche nach sich gezogen hätte. Es ist jener Mann, der seine(n) Beruf(ung) in der Kirche aufgegeben hat, um sein Leben mit einem anderen Mann zu verbringen. Es sind jene Männer und Frauen, die authentisch und aufrecht mit den Menschen auf dem Weg sein wollen und zugleich wissen, dass sie mit ihrem Sosein von der Kirche nicht akzeptiert werden, und deshalb oft ihre tiefsten Sehnsüchte aufgeben. Es sind jene Menschen, für die die offizielle Kirche keine adäquate Sprache hat, die sie – obwohl sie vorgibt, sie nicht diskriminieren zu wollen – faktisch an den Rand drängt, die sie zu Ausgeschlossenen und Marginalisierten macht. Ein Blick auf das Evangelium zeigt mir, dass Jesus auf die Ausgeschlossenen zugeht. Nicht die religiösen Autoritäten, die manchmal selbstgefällig urteilen, sind das Maß der Dinge. Gottesbegegnung ereignet sich vielmehr dort, wo man ungerechte Strukturen entlarvt und einen neuen Blick auf die Dinge gewinnt. So habe ich es mir als Theologin zur Aufgabe gemacht, auf die Menschen zu schauen, die ausgeschlossen werden – von der Gesellschaft, von Institutionen, von der Kirche. Dort habe ich etwas zu lernen von der anonymen Präsenz Gottes in unserer Welt. Das 2. Vatikanische Konzil verpflichtet die Kirche und die Theolog*innen auf den Dialog mit den Zeichen der Zeit, zu denen auch die modernen Wissenschaften gehören. Leider nimmt es die Kirche mit diesem Dialog nicht immer so ernst, sonst wäre in ihrer Botschaft längst schon angekommen, dass Homosexualität eine „Normvariante menschlicher Liebesfähigkeit“[4] ist, die man nicht bekämpfen, abwerten, heilen, verändern oder (nur scheinbar?) tolerieren müsste. Dann hätte sie auch fragwürdige Texte der eigenen Tradition längst revidiert.[5] Dann müsste sie nicht ihren Segen über eine Form der Liebe verweigern, die in der Schöpfung selbst grundgelegt ist. Als Theologin nehme ich das 2. Vatikanische Konzil ernst: Dort lerne ich, mich von anderen Disziplinen inspirieren zu lassen und einen neuen – auch selbstkritischen – Blick auf die Kirche zu werfen. „Der Diskurs schafft Wirklichkeit“ – diese Einsicht habe ich von poststrukturalistischen Theorien gelernt und sie eröffnet mir ganz neue und ungeahnte Perspektiven auf die eigene Kirche. Wenn die Kirche homosexuelle Beziehungen zu etwas Sündhaftem erklärt, dann schafft sie damit erst diskursiv und performativ diesen sündhaften Zustand, den sie dann ablehnt (strukturell parallel läuft übrigens das Argument gegen das Weiheamt für Frauen). Die Philosophin Judith Butler weist darauf hin, dass Institutionen im Rahmen einer heteronormativen Zwangsordnung erst schaffen, was sein darf und was nicht, indem sie bestimmte Lebensmöglichkeiten zulassen und anderen die Existenzberechtigung absprechen.[6] Damit wird viel menschliches Leid produziert, das aber, weil es – als von der Institution ausgeschlossene Lebensform – „nicht existiert“, nicht betrauerbar ist. Deshalb gilt es, diese institutionellen Machtmechanismen immer wieder darauf hin zu befragen, wo sie ungerechtfertigterweise Leben ausschließen. Kirche hat einen Auftrag, den Weg zum „Leben in Fülle“ zu weisen. Faktisch schließt sie aber in einigen Bereichen immer wieder Lebensmöglichkeiten aus. Statt Leben in Fülle ist das ungelebte Leben dann das unheilvolle Werk der Kirche, mit dem sie ihrem eigenen Auftrag widerspricht. Solange sich die Kirche (bis in ihre Leitungsebene, dort wo Entscheidungen und öffentliche Repräsentanz verwirklicht werden) weigert, über Lebensformen von Menschen auf der Höhe des wissenschaftlichen Diskurses der Zeit zu sprechen, bin ich tatsächlich dazu geneigt, Ausschau nach sündhaftem Verhalten zu halten. Dieses entdecke ich allerdings nicht in homosexueller Veranlagung bzw. homosexuellen Beziehungen. Es schreit mir vielmehr aus manchen Aussagen und Strukturen der Kirche selbst entgegen.[7] In ihrem sündhaften Sich-nicht-bewegen-Wollen verwirkt die Kirche selbst das Segenspotential, das sie für Menschen sein könnte und sollte.
[1] An den Zulassungsbedingungen zur Weihe wird diese heteronormative Zwangsordnung in der katholischen Kirche pointiert sichtbar: Frauen und nicht-heterosexuelle Männer sind vom Weiheamt ausgeschlossen. Der Prototyp des katholischen Priesters ist der nicht-homosexuelle Mann, obwohl er seine Sexualität ohnehin nicht ausleben darf (vgl. etwa das Dokument Ratio Fundamentalis der Kongregation für den Klerus aus dem Jahr 2016 in den Nummer 189 sowie 199-201).
[2] Vgl. die Handreichung der Stabsstelle für Chancengleichheit, Anti-Diskriminierung und Frauenförderung des Landes Salzburg sowie der HOSI Homosexuelle Initiative Salzburg und der Hil-Foundation: Schule der Vielfalt. Modul 1: Sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität, Salzburg 22014, 14.
[3] Man wird die beiden nicht voneinander trennen können: Wenn die Beziehung nicht gelebt werden darf, kann man nicht glaubhaft machen, dass die Veranlagung toleriert wird.
[4] Hartmut A. G. Bosinski, Eine Normvariante menschlicher Beziehungsfähigkeit. Homosexualität aus Sicht der Sexualmedizin, in: Stephan Goertz (Hg.), „Wer bin ich, ihn zu verurteilen?“ Homosexualität und katholische Kirche (Kirche im Umbruch 3), Freiburg im Breisgau 2015, 128.
[5] Mit Blick auf alttestamentliche Bibelstellen, die im Katechismus der Katholischen Kirche zur Abwertung der Homosexualität herangezogen werden, hält der Alttestamentler Thomas Hieke fest: „Den untersuchten kirchlichen Stellungnahmen mangelt es erheblich an bibelhermeneutischem und bibeltheologischem Tiefgang; die alttestamentlichen Bibelstellen werden aus dem Kontext gerissen, in ihrem Eigenwort und Eigenwert nicht wahrgenommen und nur als Versatzstücke verwendet. Für die rigorose Setzung der Normen, deren argumentative Herleitung auch sonst eher fragwürdig erscheint, tragen sie nichts aus. … Damit kann ich als Bibelwissenschaftler festhalten: Eine Ablehnung von Homosexualität im heutigen Verständnis findet im Alten Testament kein Argument. Die Verurteilung homosexuell veranlagter Menschen zur Enthaltsamkeit lässt sich aus dem Alten Testament nicht ableiten. Die gesellschaftliche Diskriminierung oder gar staatlich-strafrechtliche Verfolgung solcher Menschen ist – das stellen auch die herangezogenen Katechismen der römisch-katholischen Kirche klar – unbarmherzig und ein Verbrechen gegen die Menschenwürde.“ (Thomas Hieke, Kennt und verurteilt das Alte Testament Homosexualität?, in: Stephan Goertz (Hg.), „Wer bin ich, ihn zu verurteilen?“ Homosexualität und katholische Kirche (Kirche im Umbruch 3), Freiburg im Breisgau 2015, 51f)
[6] Vgl. Judith Butler, Psyche der Macht, Das Subjekt der Unterwerfung, Frankfurt am Main 2001.
[7] Das 2. Vatikanische Konzil selbst verweist übrigens wiederholt auf das Spannungsfeld der Kirche zwischen Sünde und Heiligkeit, woraus sich auch der Auftrag zu selbstkritischen Prüfung und Erneuerung der Kirche ergibt.
Mag.a Dr.in Sigrid Rettenbacher, Studium der Theologie, Anglistik und Philosophie, Promotion im Fach Fundamentaltheologie, derzeit Assistenzprofessorin am Institut für Moraltheologie an der KU Linz, Forschungsinteressen: Ekklesiologie, diskursive Identitätstheorien, Machtfragen, Theologie der Religionen, feministische Theorien, Lebensformen, Theologie und Musik.