31 Mai

Jargon der Unsachlichkeit. Kriegsmetaphorik im Namen der Wissenschaftsfreiheit

Von Peggy H. Breitenstein (Jena)


Nachdem das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (NW) im Februar 2021 äußerst aufmerksamkeitserregend in die virtuelle Welt des WWW getreten ist, erfährt es langsamen, aber stetigen Zuwachs: Die Zahl der Mitglieder wuchs von anfänglich 70 auf inzwischen knapp 500. Allerdings findet es nicht nur Zuspruch und es wird zu Recht immer wieder darauf verwiesen, dass für die Behauptung, die Wissenschaftsfreiheit sei in Gefahr, belastbare empirische Daten bisher nicht erbracht wurden.

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24 Mrz

Im Namen von Wissenschaftsfreiheit. Eine Replik

von Dieter Schönecker (Siegen)


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Das neue Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (NW) ist in kürzester Zeit um mehrere hundert Mitglieder gewachsen. Aber es hat auch zahlreiche Kritiker, ja Feinde, die es als „rechts“ abtun oder als überflüssiges Spektakel. Auf praefaktisch hat auch Alexander Reutlinger das NW attackiert: Es gehe dem Netzwerk gar nicht um Wissenschaftsfreiheit. Mit der Verletzung von Wissenschaftsfreiheit durch wissenschaftsexterne Kritik befasse es sich nicht, innerwissenschaftliche Kritik sei dagegen die übliche Praxis in den Wissenschaften. Viel Feind, viel Ehr, könnte man denken. Aber die Ehre gibt’s nur, wenn der Feind stark ist. Die Waffen von Reutlinger, so werde ich zeigen, sind stumpf.

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10 Mai

Expertenherrschaft oder Wissenschaftskommunikation? Wissenschaftliche Politikberatung in Zeiten der Corona-Krise

Von Alexander Reutlinger (München)

Was ist die Rolle von Wissenschaftler/innen in der Corona-Krise? Sie beraten Politiker/innen, lautet die schnelle Antwort. Aber was bedeutet das genau? Und ist das überhaupt eine demokratisch legitimierte Aufgabe für Wissenschaftler/innen? Es gibt Stimmen, die Bedenken äußern: Haben Wissenschaftler/innen die gewählten Volksvertreter/innen unrechtmäßig ersetzt? Diese Befürchtung legt z.B. die provokante Frage „Ist das unser neuer Kanzler?“ (in Die Zeit) in Bezug auf den Virologen Christian Droste nahe. Ganz ähnlich gelagert werden auch mediale Äußerungen von Wissenschaftler/innen kritisch reflektiert: Beraten Wissenschaftler/innen lediglich, wenn sie in ihrer Rolle als Wissenschaftler/innen beispielsweise öffentlich verkünden, sie seien ganz klar für die Maskenpflicht? Diese und weitere Bedenken werfen eine politische Frage auf, die im Zentrum der Corona-Krise steht: Wo hört eine durch wissenschaftliche Expertise gerechtfertigte Beratung auf? Wo fängt eine demokratisch nicht mehr legitimierte Einmischung in die Regierungspolitik an?

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18 Jul

Bedrohte akademische Freiheit. Der Fall Central European University

von Alexander Reutlinger (München)


Seit einem Jahr steht die Central European University (CEU) in Budapest unter hohem Druck, ja letztlich droht ihre Schließung. Grund dafür ist ein 2017 von der ungarischen Regierung verabschiedetes Gesetz („Lex CEU“). Dieser Vorgang ist ein – zumindest in der EU – beispielloser Angriff auf eine Universität. Nach der jüngsten Wiederwahl von Viktor Orbán hat sich die Lage der Universität in Ungarn keinesfalls verbessert.

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