10 Okt

Kleidermode als ästhetisch-empathische Alteritätserfahrung: Eine phänomenologische Bestimmung des Modedesigns anhand von Thierry Muglers La Chimère und anderen Haute Couture Kostümen (Teil 1)

Von Hannes Wendler (Köln) & Janne Krippl (Heidelberg)


And Beauty is a form of Genius – is higher, indeed, than Genius, as it needs no explanation. It is one of the great facts of the world, like sunlight, or spring-time, or the reflection in dark waters of that silver shell we call the moon. It cannot be questioned. It has its divine right of sovereignty. It makes princes of those who have it. You smile? Ah! when you have lost it you won’t smile…. People say sometimes that Beauty is only superficial. That may be so. But at least it is not so superficial as Thought is. To me, Beauty is the wonder of wonders. It is only shallow people who do not judge by appearances. The true mystery of the world is the visible, not the invisible. …”

Oscar Wilde (2006, p. 22): The Picture of Dorian Gray
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21 Dez

Ethische Ernährung – eine Chimäre

Von Gunther Hirschfelder (Regensburg)


In Homers Ilias, die am Anfang der fiktionalen Dichtung Europas steht, finden sich die Menschen in der Gewalt eines unentrinnbaren Schicksals, bedroht von unheimlichen Göttern und Kräften. Eine dieser seltsamen Gestalten ist Chimaira, ein feuerspeiendes Mischwesen, das von vorne wie ein Löwe aussieht, in der Mitte als Ziege erscheint und hinten als Schlage oder Drache daherkommt. Solche Mischwesen waren in der griechischen Mythologie verbreitet, auch Hesiod berichtete später von der Chimaira und wurde dabei konkret: In Lykien sei sie für Mensch und Tier zur ernsten Gefahr geworden. Heute glaubt natürlich niemand mehr an die Existenz antiker Mischwesen – schon eher als Resultat biotechnologischen Fortschritts. Doch dazu später mehr. Im modernen Sprachgebrauch ist aus der Chimaira die Chimäre geworden, das Trugbild.

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