21 Mai

Ein Streiter für die analytische Philosophie – Georg Meggle wird 80 Jahre alt

Christoph Lumer (Siena) und Ulla Wessels (Saarbrücken)


Als Georg Meggle 1984 seine Habilitationsschrift zur Handlungstheoretischen Semantik fertigstellt, ahnt er vermutlich nicht einmal selbst, wohin ihn seine philosophische Reise noch führen würde: von sehr komplexen und technisch-formalen Arbeiten zur Kommunikationstheorie über einen innerphilosophischen Fachwechsel zur Angewandten Ethik und Politischen Philosophie bis hin zu philosophisch basiertem politischen Engagement. Insbesondere entwickelt sich Georg Meggle zu einem konzessionslosen und vehementen Streiter für freie Diskussion in Philosophie und Gesellschaft. Hinzu kommt philosophiepolitischer Einsatz: Er wird mit der Gründung und anfänglichen Führung der Gesellschaft für Analytische Philosophie zu einem der wichtigsten Organisatoren der Philosophie in Deutschland. Aber der Reihe nach.


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18 Mrz

Zwei gute Methoden der Praktischen Philosophie: idealisierende Hermeneutik und technischer Konstruktivismus

von Christoph Lumer (Siena)


Seit den 1980er Jahren verwenden Praktischen Philosophen als Methode immer dominanter den Intuitionismus. Was dabei letztlich zählt, ist die Intuition des Autors. Nach Ansicht der Kritiker liefert der Intuitionismus aber einfach keine Begründung: Argumentationstheoretisch gesehen ist er eine Petitio principii: Er setzt voraus, was er begründen sollte. Der Hauptkonkurrent, der methodische Naturalismus, bleibt hingegen rein empirisch und kann normative nicht Fragen beantworten. Aber es geht auch anders, nämlich mit philosophischen Methoden, die u.a. auch Werturteile begründen können.

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