16 Mrz

Philosophische Bildung und Digitalisierung. Ein Schlichtungsversuch

Von Markus Bohlmann (WWU Münster)


Der folgende Beitrag ist auch als Podcast verfügbar.

Die Debatte um Bildung, insbesondere philosophische Bildung, und Digitalisierung ist immer noch zu häufig von gezielten Affekten, unbestimmten Ängsten, unerfüllbaren Hoffnungen und allzu klaren Fronten bestimmt. Das hier ist der Versuch einer Schlichtung in zwei Schritten. Hierzu werde ich zeigen, dass Digitalisierung erst einmal eine große Enttäuschung ist, auf die philosophische Bildung aber gut reagieren kann, und zweitens etwas Altbekanntes, mit dem die Philosophie schon lange arbeitet.

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14 Feb

Digitale Philosophie – oder Philosophie des Digitalen? Oder beides?

Von Jonathan D. Geiger (Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz)

„Digitalisierung“ und „Digitalität“ – Begriffe, die in unseren heutigen Diskursen selbstverständlich geworden sind. Doch diese Begriffe rein technisch zu verstehen greift zu kurz, sodass geisteswissenschaftliche bzw. philosophische Reflexionen notwendig werden. Neben der Theorie sieht sich die Philosophie allerdings auch auf der praktischen Ebene mit einer digitalen Transformation konfrontiert („Digital Humanities“) und muss ein Verhältnis zu digitalen Infrastrukturen und Methoden aufbauen.

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19 Jan

Digitalisierung und Alltagswelt

Von Oliver Zöllner (Hochschule der Medien Stuttgart)

„Digitalisierung“ scheint fast ein Zauberwort der Gegenwart zu sein. Mit diesem Begriff verbinden sich Vorstellungen von Modernität, Zukunft und der Lösung alltäglicher Probleme – quasi per Zahlencode und Programmierung. Viele alltägliche Verrichtungen sind durch ihre digitalisierte Ausgestaltung in den letzten 30 Jahren auch tatsächlich bequemer geworden. Doch die neuen virtuellen Räume der Digitalität bringen neue alte Fragen mit sich.

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05 Jan

Was ist digitale Aufklärung? Kant und das Problem der neuen Medien

Jörg Noller (Universität Konstanz)

In unserer hochdigitalisierten Welt ist eine digitale Aufklärung gerade deswegen nötig, weil die Digitalisierung nicht nur neue Möglichkeiten und Freiheiten eröffnet, sondern auch die Gefahr einer digitalen Unmündigkeit mit sich führt. Immanuel Kant hatte vor über 200 Jahren Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ (8:35) bestimmt. Inwiefern ist jedoch Kants Begriff der Aufklärung für die gegenwärtigen Entwicklungen und Probleme der Digitalisierung noch relevant? Inwiefern unterliegen wir einer „digitalen Unmündigkeit“ und bedürfen deswegen einer „digitalen Aufklärung“?

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04 Okt

Homos Digitalos – Persönliche Identität

von Stefan Pfeifer (Wien)


Einführung

Wir stehen am Abgrund! Das Smartphone lässt uns verblöden, die Digitalisierung entfremdet den Menschen, macht ihn arbeitslos und überflüssig. Der Mensch beutet sich in einer Art von Burn-Out-Euphorie selbst aus und der Klassiker der Kulturpessimisten , dass der grassierende Nihilismus der Jugend uns alle zugrunde richtet, ist auch wieder, oder besser gesagt noch immer, en vogue. In der Geschichte der Menschheit sind diese oder ähnliche Aussagen keine Seltenheit, vor allem nicht während kultureller oder technischer Umbruchsphasen. Auf der anderen Seite der Medaille finden wir die „everything is awesome“ (vgl. Lego Movie) Gesellschaft, die nicht weniger fanatisch aber wenigstens optimistisch in die Zukunft schaut. Was macht der digitale Umbruch mit unserer Identität, unserer Gruppenidentität und unserem traditionellen Verständnis von Macht? Diese Fragen werden in den nächsten drei Kapiteln behandelt.

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