15 Aug

Kinder ohne Stimme: Andrzej Wajdas Film „Korczak“

Anlässlich der Veröffentlichung des Handbuch Philosophie der Kindheit (J.B. Metzler 2019) bringt praefaktisch in den nächsten Wochen ein paar Texte zur Philosophie der Kindheit.


von Martina Winkler (Kiel)


Spätestens seit dem 19. Jahrhundert ist das Konzept der Kindheit in der westlichen Welt höchst emotional aufgeladen; Autoren und Autorinnen der Kindheitsgeschichte sprechen nicht umsonst von einem „moral project“[1] und der Sakralisierung der Kindheit[2]. Entsprechend hat diese Geschichte auch ihre Helden. Einer der größten dieser Helden dürfte Janusz Korczak sein: der polnische Erzieher und Autor, bekannt für seine pädagogischen Schriften und die Formulierung von Kinderrechten, vor allem aber für sein unermüdliches Engagement für jüdische Waisenkinder im Warschauer Ghetto. Korczak starb in den Gaskammern von Treblinka, in die er – trotz der Möglichkeit, sich selbst zu retten – „seine“ zweihundert Kinder begleitet hatte. 

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