16 Aug

Die anwesende Abwesenheit von ‚Anarchy, State and Utopia‘ – eine Spurensuche

Von Matthias Brinkmann (München)


Für etwa sechs Wochen meines Lebens war ich ein Libertärer. Der alleinige Grund hierfür war Robert Nozicks Anarchy, State, and Utopia (ASU), das ich im ersten Jahr meines Bachelorstudiums las. Ich war auch nicht der einzige Nozicksche Sechs-Wochen-Libertäre. Ich kenne mehrere andere Leser, auf die das Buch einen ähnlich starken, wenn auch meist temporären, Eindruck gemacht hat. Aber von Beinahe-Konversionen abgesehen, wie anwesend oder abwesend ist ASU in der kontemporären politischen Philosophie? In diesem Beitrag gehe ich auf eine unvollständige Spurensuche.

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16 Mai

Anarchy, State, and Utopia wird 50

Von Fabian Wendt (Blacksburg, Virginia)


Robert Nozicks Anarchy, State, and Utopia wird in diesem Jahr 50. In der akademischen politischen Philosophie hat das Buch den Ruf, ein Klassiker zu sein. Jeder kennt zumindest ein paar der Gedankenexperimente aus dem Buch, etwa die Geschichte von Wilt Chamberlain oder die „experience machine“. Für viele gilt das Buch als die Exposition einer libertären Position in der politischen Philosophie – und oft ist es die einzige, die überhaupt zur Kenntnis genommen wird. In Brian Leiters Umfrage von 2016 kam Nozick auf Platz 8 der bedeutendsten anglophonen Moral- und politischen Philosophen seit 1945.

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