10 Aug

Warum ein flirtender Roboter moralisch problematisch ist

Von Carina Pape (Hildesheim)


Sara Ahmed bringt es in Feministisch leben! auf den Punkt: Wir sind die Spielverderberinnen. Zum Beispiel auf Familienfeiern. So, wie die Marianne auf Eugène Delacroix’ berühmtem Revolutionsgemälde die Tricolore, tragen wir die Fahne des Widerspruchs und steigen über die Leiche des feiertäglichen Familienfriedens. Dann, wenn beim Weihnachtsessen neben Braten und Rotkohl auch wieder einmal Vor-Urteile über Frauen oder Farbige aufgetischt werden. Von Menschen, die natürlich weder rassistisch noch frauenfeindlich sind. Musst Du immer die Stimmung ruinieren?

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02 Jan

“Mankind is no longer alone” – Über den Sinn und Unsinn der Asimov’schen Roboter-Gesetze

Von Isabella Hermann (Berlin)

“There was a time when humanity faced the universe alone and without a friend. Now he has creatures to help him; stronger creatures than himself, more faithful, more useful, and absolutely devoted to him. Mankind is no longer alone.”

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01 Okt

Können Menschen Liebe machen? Eine inklusive Perspektive auf Liebe, Freundschaft und Sex mit nichtmenschlichen Wesen

Von Janina Loh (Wien)

Vor einiger Zeit traf ich in einem Bus in Berlin auf eine alte Frau, die offenkundig ohne Begleitung war. Sie hatte eine kleine Wunde am Bein. Nachdem ich ihr vom Busfahrer ein Pflaster besorgt hatte, fragte ich sie, wohin sie wolle und ob ich ihr vielleicht behilflich sein könne. Die Antwort, die sie mir mit einem müden Lächeln gab, verblüffte mich: Ihr gehe es gut, bedankte sie sich, sie wolle nirgendwo hin. Sie fahre jeden Tag Bus, nur, um unter Leuten zu sein, denn sonst wäre sie ganz allein. Diese Begegnung liegt nun mehrere Jahre zurück, doch immer wieder kehre ich in Gedanken zu ihr zurück.

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06 Jun

Auf dem Weg in eine wissenschaftstechnologisch-utopische Zukunft – Ein Plädoyer

von Janina Loh (Wien)

In drei Schritten soll im Folgenden das Plädoyer für einen inklusiven und kritischen Diskurs mit Blick auf die modernen Technologien ausformuliert werden, nämlich erstens in einer Forderung nach der Wahrnehmung von Verantwortung im Umgang mit Technik auf (mindestens) vier gesellschaftlichen Ebenen, wofür die Voraussetzung eine radikale Absage an die sog. Neutralitätsthese im Umgang mit Technologien darstellt. Zweitens wird die Notwendigkeit einer kritischen Reflexion konkreter Technologien im Gegensatz zu dem Beharren auf den Extrempositionen einer radikalen Ablehnung aller Technik schlechthin bzw. einer euphorischen Befürwortung neuer Technik betont. Schließlich wird drittens der Frage nach dem (moralisch) Wünschenswerten, nach dem (normativen) Sollen gegenüber der Frage nach dem (technisch) Möglichen und Machbaren eine Vorrangstellung eingeräumt. In diesem Zusammenhang soll abschließend auch auf die Vision einer starken künstlichen Superintelligenz und der ethischen Relevanz einer Beurteilung derselben eingegangen werden.

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06 Mai

Zur Verantwortung der Intellektuellen. Ein Statement

Von Janina Loh (Wien)

Vor ein paar Monaten wurde ich dazu eingeladen, auf der 4. Love and Sex with Robots Konferenz (LSR) eine Keynote zum Thema “Sexrobotik – Ethische Fragen und feministische Herausforderungen” zu geben. Meine Freude darüber währte allerdings ebenso kurz wie intensiv. Denn als ich das Event vor gut drei Wochen auf meinen social media Kanälen teilte, reagierten Arbeitskolleg*innen mit Skepsis. Mir wurde berichtet, dass einer der beiden Chairs der LSR, nämlich Adrian Cheok, Computerwissenschaftler und Direktor des Imagineering Institute (Malaysia), im vergangenen Jahr zu der von ihm ausgerichteten 15. International Conference on Advances in Computer Entertainment Technology als Keynote Sprecher Steve Bannon eingeladen hat.

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