03 Aug

Intersektionalität und Rassismus. Eine staatstheoretische Sicht

von Birgit Sauer (Universität Wien)

Die Krisen der vergangenen Jahre – die Finanzkrise 2008, die Covid 19-Pandemie, Inflation und Klimakatastrophe – lassen die Ungleichheiten innerhalb westlicher Gesellschaften, aber auch zwischen den unterschiedlichen Regionen der Welt, dem Globalen Süden und dem Globalen Norden, wie in einem Brennglas sichtbar werden. Die ungleiche globale Verteilung von Impfstoff gegen Covid, die Dürren, die Kleinbäuerinnen in Afrika oder Asien ihre Lebensgrundlage entziehen, die migrantische 24h-Pflegerin in Westeuropa, deren prekäres Einkommen durch Inflation dezimiert wird – all dies sind Beispiele dafür, dass rassistische Strukturen bzw. (post-)koloniale Konstellationen bis heute existieren und dass diese Strukturen mit weiteren Herrschaftsformen verknüpft sind: mit Geschlecht, Klasse, Sexualität oder Nationalität.

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09 Mrz

Wahlrecht nur für Wissende? – Epistokratie, Ungleichheit und der Begriff politischen Wissens

von Jonas Carstens (Düsseldorf)


„Ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben, wie wenig die Wähler wissen.“ – Jason Brennan (2017, 54)

In diesem Satz drückt der Autor des Buches Gegen Demokratie Jason Brennan seinen Unmut über den schlechten Informationsstand der Wähler*innen aus; Unmut, welchen viele Menschen angesichts grassierender Verschwörungstheorien über Corona-Maßnahmen und Impfungen sicherlich nachempfinden können. Die Demokratie ist auf kompetente Wähler*innen angewiesen. Was aber, wenn es ihnen an Kompetenz fehlt?

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