Nichtwissen in der Technikfolgenabschätzung
von Armin Grunwald (Karlsruhe)
1. Technikfolgenabschätzung (TA)
Spätestens seit den 1960er Jahren wurden erhebliche nicht intendierte Folgen von wissenschaftlich-technischen Entwicklungen in teils dramatischen Ausprägungen unübersehbar. Unfälle in technischen Anlagen (Seveso, Bhopal, Tschernobyl, Fukushima), Folgen für die natürliche Umwelt (Artensterben, Luft- und Gewässerverschmutzung, Ozonloch, Klimawandel), soziale Nebenfolgen von Technik (z.B. Arbeitsmarktprobleme als Folge der Automatisierung), ethische Herausforderungen (z.B. der Pflegerobotik) und absichtlicher Missbrauch von Technik (z.B. durch Cyber-Attacken) haben Schatten auf allzu fortschrittsoptimistische Zukunftserwartungen geworfen. Neben der weiter bestehenden Hoffnung auf bessere Technik ist ihre Ambivalenz zu einer zentralen Gegenwartsdiagnose geworden (Grunwald 2010).
Die Erfahrungen von nicht intendierten und teilweise gravierenden Technikfolgen, die man gerne im Vorhinein gekannt hätte, um sie verhindern oder um einen verantwortlichen Umgang mit ihnen einleiten zu können, stellen die zentrale Motivation der Technikfolgenabschätzung (TA) dar. Von den 1970er Jahren an ging es sowohl um die Frühwarnung vor technikbedingten Gefahren als auch um die Früherkennung der Chancen von Technik, damit diese optimal gestaltet und genutzt sowie Chancen und Risiken informiert und reflektiert abgewogen werden können. Ein fundamentales Argument für die Notwendigkeit vorausschauender und systematischer TA lautet, dass für die Entwicklung und den Einsatz vieler moderner Technologien das Prinzip von Versuch und Irrtum mit einer nachträglichen Kompensation nicht intendierter und unerwarteter Folgen weder politisch oder ökonomisch praktikabel noch ethisch verantwortbar ist (Jonas 1979).
Die Technikfolgenabschätzung muss sich also prospektiv mit Folgen und Nebenfolgen der Technik befassen, das verfügbare Wissen um Nebenfolgen frühzeitig in Entscheidungsprozesse und Gestaltungsansätze integrieren, Strategien zum Umgang mit den dabei unweigerlich auftretenden Unsicherheiten des Wissens erarbeiten sowie zur konstruktiven Bewältigung gesellschaftlicher Technikkonflikte und Legitimationsprobleme von Technik beitragen (Grunwald 2010). Technikfolgenabschätzung ist entsprechend dem Namen nach konsequentialistisch ausgerichtet (Grunwald 2011): es geht um die Erforschung und Beurteilung von Folgen, die es noch gar nicht gibt und vielleicht auch nie geben wird. Genau dadurch soll Orientierung für Gesellschaft und Politik gegeben werden, z.B. für Entscheidungsprozesse in Forschungsförderung oder Regulierung (Abb. 1).
TA ist epistemisch darauf angewiesen, dass es gelingt, belastbares Zukunftswissen zu generieren, aus dem dann ebenso belastbare Schlüsse für gesellschaftliches und politisches Handeln gezogen werden können. Die generell prekäre Natur prospektiven Wissens (Grunwald 2013a), umformuliert könnte man genauso vom hohen Anteil notwendig verbleibenden Nichtwissens oder einem hochgradig unsicheren Wissen sprechen, stellt die wohl zentrale epistemische Herausforderung der TA dar. Hier genau setzt eine jahrzehntelange Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen an, ob und wie dieses Wissen zu beschaffen ist und wie mit den Grenzen, sprich den notwendig involvierten Beständen an Nichtwissen und unsicherem Wissen transparent und verantwortlich umgegangen werden kann. Diese Diskussion führt immer wieder zurück auf grundlegende Verständnisse von Zeit und Zukunft (z.B. Nordmann 2014) und die Frage nach den Objekten der TA, wenn es die Technikfolgen, die abzuschätzen wären, doch gar nicht gibt und vielleicht nie geben wird (Grunwald 2019).
Abb. 1 Das konsequentialistische Muster der Generierung von Orientierung durch Zukunftsbetrachtungen (modifiziert nach Grunwald 2013b)
2. Zur Struktur prospektiven Wissens
Der Begriff der Zukunft gehört bloß scheinbar zu den Selbstverständlichkeiten der Sprache, sowohl in der Lebenswelt als auch in den Wissenschaften. Wir machen Aussagen im Futur, geben Prognosen ab oder richten uns nach ihnen, simulieren zeitliche Entwicklungen, formulieren Erwartungen an und Befürchtungen vor zukünftigen Entwicklungen, bewerten Zukünfte unter den Aspekten von Chance oder Risiko, setzen Ziele und denken über Pläne zu ihrer Realisierung nach. Zukunft, Zukünfte und Zukunftswissen werden grundsätzlich von Menschen gemacht, kommuniziert und genutzt. In der philosophischen Anthropologie wurde dies als ein Element der ‚Sonderstellung‘ des Menschen gedeutet (Kamlah 1973). Zukunftswissen wird erzeugt und nicht entdeckt, dies gilt auch für wissenschaftliches Zukunftswissen auf der Basis komplexer Modelle wie z.B. Energieszenarien. Eine für die Deutung dieses Handelns, in dem Zukunftswissen gemacht wird, entscheidende Beobachtung ist über 1600 Jahre alt:
Nec proprie dicitur: tempora sunt tria, praeteritum, praesens et futurum, sed fortasse proprie diceretur: tempora sunt tria, praesens de praeteritis, praesens de praesentibus, praesens de futuris (Augustinus 397 XI, 20)
Das ist nun wohl klar und einleuchtend, daß weder das Zukünftige noch das Vergangene ist. Eigentlich kann man gar nicht sagen: Es gibt drei Zeiten, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, genau würde man vielleicht sagen müssen: Es gibt drei Zeiten, eine Gegenwart in Hinsicht auf die Gegenwart, eine Gegenwart in Hinsicht auf die Vergangenheit und eine Gegenwart in Hinsicht auf die Zukunft.
In erkenntnistheoretischer Lesart bedeutet dies, dass weder die Vergangenheit noch die Zukunft ‚existieren‘ im Sinne von beobachtet werden können. Nur in der Gegenwart können wir uns Gedanken über Vergangenheit und Zukunft machen. Zukunft kann daher immer nur das sein, von dem konkrete Menschen in ihrer jeweils konkreten Zeit erwarten, dass es sich ereignen wird oder ereignen kann. Zukünfte sind etwas je Gegenwärtiges und verändern sich mit den Veränderungen der Gegenwart: alles Reden über Zukunft verbleibt notwendig in der Immanenz der Gegenwart (Grunwald 2006). Daher können wir über mögliche Zukünfte reden, über alternative Möglichkeiten, wie wir uns die zukünftige Gegenwart vorstellen, und darüber, mit welcher Berechtigung wir heute etwas in der Zukunft erwarten dürfen oder sollen, nicht aber über die Zukunft als solche (Knapp 1978). Zukunft gibt es daher nicht als zukünftige Gegenwart, sondern nur im Medium unserer Vorstellungen und unserer Sprache als gegenwärtige Zukünfte (Luhmann 1990).
Diese fast trivialen Überlegungen haben weitreichende Folgen. Denn so gesehen ist der zentrale Orientierungsprozess der Technikfolgenabschätzung (Abb. 1) ein Kurzschluss: nur virtuell führt er in die Zukunft und wieder zurück in die Gegenwart. Alles, was in diesem Prozess geschieht, verbleibt in der Gegenwart von Beobachtern und Sprechern. Insbesondere ist die Erzeugung von Zukunftswissen über Technikzukünfte darauf beschränkt, gegenwärtige Wissensbestände, gegenwärtige Relevanzannahmen, gegenwärtige Einschätzungen von Megatrends, gegenwärtige Erwartungen etc. zu verwenden, um daraus konsistente und orientierende Technikzukünfte zu erzeugen. Zukunftsaussagen jeglicher Art sind nichts weiter als geschickt für einen bestimmten Zweck zusammengebaute Gegenwart – denn aus der Zukunft liegen keine Daten vor.
Entsprechend werden Technikzukünfte in all ihrer Diversität und Divergenz in wissenschaftlichen, öffentlichen und politischen Debatten verhandelt und sind in der Regel ‚contested‘ (Brown et al. 2000), weil sie als soziale Konstrukte durch Menschen, Gruppen und Organisationen zu je bestimmten Zeitpunkten mit je unterschiedlichen Perspektiven, Diagnosen, Werten und Interessen gemacht wurden (Grunwald 2006, 2012). Zukunftsbilder entstehen aus Zutaten (z.B. Wissensbestände, ad hoc Annahmen, Trendextrapolationen, Werten etc.) in bestimmten Verfahren der Erzeugung (z.B. modellbasierte Simulation oder qualitativer Szenario-Workshop). Die Diversität der Zukünfte spiegelt die Pluralität der Gegenwart.
Diese Perspektive erlaubt, die erkenntnistheoretische Herausforderung an den Orientierungsprozess der Technikfolgenabschätzung (Abb. 1) folgendermaßen auf den Punkt zu bringen: obwohl der Kreisprozess kurzgeschlossen ist und ausschließlich in der Gegenwart verläuft, darf er nicht tautologisch sein, sondern muss einen Mehrwert generieren. Die Zukünfte in Bezug auf Technikfolgen dürfen nicht beliebig sein. Es bedarf daher transparenter und nachvollziehbarer Kriterien sowie einschlägiger Verfahren der argumentativen Abwägung zwischen verschiedenen Zukunftsaussagen, um Urteile anzuleiten, welches Zukunftswissen unter Zugrundelegung welcher Kriterien und mit welchen Gründen Beratungs- und Entscheidungsgrundlage sein soll und welches nicht, einschließlich der involvierten Nichtwissensbestände. Ansonsten würde die TA nur eine Illusion von Orientierung erzeugen.
Eines immerhin erleichtert das Geschäft TA. Denn die TA ist letztlich an belastbaren Schlussfolgerungen für heutiges Handeln interessiert. Das prospektive Wissen selbst ist nur Mittel zu diesem Zweck, und möglicherweise lässt sich aus unsicherem Zukunftswissen doch belastbare Orientierung gewinnen. In bestimmten Konstellationen operiert die TA gerade mit dieser Erwartung. Damit können wir die Modi der Orientierung einführen.
3. Modi der Orientierung durch TA
Anlass, mit dem prognostischen, dem szenarischen und dem hermeneutischen Modus drei Modi der Orientierungsleistung durch TA zu unterscheiden (Grunwald 2013b), war eine Reflexion auf die geschichtliche Entwicklung der TA. War diese zunächst prognose-optimistisch in den 1970ern gestartet, setzte sich ab den 1980ern der szenarische Ansatz durch. Dieser wiederum erwies sich angesichts ganz neuer Technikerzählungen wie in der Nanotechnologie als nicht hinreichend, so dass hierfür eine hermeneutische Erweiterung vorgeschlagen wurde (Grunwald/Hubig 2018).
Der ursprüngliche Ansatz der TA war dem technikdeterministischen Paradigma der 1970er Jahre geschuldet und auf die Prognose von Technikfolgen ausgerichtet (Bullinger 1991). Im Technikdeterminismus (erläuternd und kritisch dazu Ropohl 1982) wurde die technische Entwicklung als eigendynamisch vorgestellt, die mit ihren Folgen gesellschaftliche Prozesse dominiere. Der Gesellschaft bliebe dann nur eine antizipative Erkennung der Folgen, um sich möglichst frühzeitig darauf einstellen bzw. daran optimal anpassen zu können. Entsprechend galt es als Hauptaufgabe der TA, Technikfolgen, insbesondere nicht intendierte, zu erkennen, sie möglichst genau und vollständig vorherzusagen, dadurch frühzeitig vor Risiken zu warnen und Strategien zum Umgang mit ihnen zu entwickeln (Paschen/Petermann 1991). In der jüngsten Zeit sind Hoffnungen auf sicheres Zukunftswissen durch Big Data und Künstliche Intelligenz neu gewachsen.
Der Prognoseoptimismus der frühen TA konnte jedoch die Erwartungen in der Praxis nicht erfüllen (vgl. z.B. Leutzbach 2000). Auf der Theorieseite wurde die grundsätzliche Nichtvorhersehbarkeit handlungs- und entscheidungsabhängiger Zukünfte (Schwemmer 1987) nachgewiesen. Von daher wurde es erforderlich, sich mit der Rolle von unvollständigem Wissen, unsicherem Wissen und auch von Nichtwissen in der TA (und in anderen Bereichen entscheidungsunterstützender Forschung und Beratung) konzeptionell und methodisch auseinanderzusetzen.
Um mit unvollständigem Wissen (bzw. einer grundsätzlichen Offenheit der Zukunft, vgl. Teil 4) konzeptionell und methodisch umgehen zu können, hat sich die Szenariotechnik (Gausemeier et al. 1996, Dieckhoff et al. 2014) in vielen Feldern etabliert, so auch in der TA, wo sie sich rasch zu einem Standardverfahren entwickelt hat. Die Entwicklung alternativer Szenarien dient dazu, den Möglichkeitsraum plausibler aber nicht determinierter und damit nicht prognostizierter Technikfolgen zu beschreiben. Auf diese Weise wird es möglich, so genannte ‚robuste‘ Handlungsstrategien zu bestimmen, die erwünschte Ergebnisse in dem gesamten Raum plausibler Zukunftsentwicklungen haben und nicht an das Eintreten bestimmter prognostizierter Verläufe gebunden sind. Genau dieses Modell wurde oben angedeutet als Möglichkeit, aus epistemisch nicht belastbaren Zukünften (den Szenarien, die nicht als Prognosen, sondern als Möglichkeiten verstanden werden müssen, Dieckhoff et al. 2014) dennoch in einem gewissen Sinne belastbare Schlussfolgerungen zu ziehen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Begrenzung des in der Szenarienbildung aufgespannten Raums der plausiblen Zukünfte (Scheele 2019), also seine Abgrenzung von den weniger oder nicht plausiblen Zukünften epistemisch zufriedenstellend gelingt.
Dies ist häufig nicht mehr erfüllt im Feld der so genannten „new and emerging sciences and technologies“ (NEST) wie der Nanotechnologie, der Synthetischen Biologie, der Robotik und Technologien der Verbesserung des Menschen (Human Enhancement). Hier wurden visionäre und hoch spekulative Technikzukünfte in die Debatte geworfen, in denen eine Abgrenzung zwischen plausiblen und unplausiblen Zukunftsvorstellungen nicht mehr möglich war. Die Zukünfte schwankten zwischen Paradieserzählungen und Weltuntergangsbefürchtungen, beide gleichermaßen spekulativ (Grunwald 2006), so dass hier nicht mehr von unvollständigem Wissen zu sprechen war. Stattdessen wurde die TA hier nach Politikberatung in Feldern mit einem hohen Maß an Nichtwissen gefragt. Sie musste nach Wegen suchen, sich reflektiert mit diesen Zukünften zu befassen, obwohl ein belastbares Folgenwissen auch nur mäßiger Evidenz in keiner Weise vorlag, also das Nichtwissen in hohem Maße dominant war. In der hermeneutischen Erweiterung der TA (Grunwald/Hubig 2018) werden Zukunftserzählungen nicht als Aussagen über eine kommende Welt, sondern strikt als Expressionen der Gegenwart verstanden (vgl. Teil 2 oben). So gesehen erzählen Zukünfte etwas über uns heute. Die Erwartung an hermeneutische Orientierungsleistung besteht darin, aus Technikzukünften in ihrer Diversität etwas über uns, unsere gesellschaftlichen Praktiken, unterschwelligen Sorgen, impliziten Hoffnungen und Befürchtungen lernen zu können. Diese Form der Orientierung ist freilich weitaus bescheidener als die konsequentialistische Erwartung, mit Prognosen oder Szenarien ‚richtiges Handeln’ orientieren zu können. Sie besteht nur darin, die Bedingungen dafür zu verbessern, dass demokratische Debatten und Zukunftsentscheidungen aufgeklärter, transparenter und offener ablaufen können.
4. Von der Offenheit der Zukunft
Vielen Wissenschaften geht es letztlich jedoch weiterhin um die Prognose. Nur sie entspricht einem traditionellen wissenschaftlichen Erkenntnisideal, und erst die gelingende Prognose beweist, dass die Funktionsweise eines untersuchten Systems vollständig verstanden ist – so jedenfalls wird in den klassischen Disziplinen die erkenntnistheoretische Funktion von Prognosen gesehen (Hempel 1948). Daher werden von Wissenschaftlern die Unsicherheit des Zukunftswissens und damit die begrenzte Prognostizierbarkeit meist beklagt. Oft wird davon gesprochen, dass die Zukunft „leider“ schlecht vorhersehbar ist und dass das Zukunftswissen „leider“ so unsicher ist, oft gekoppelt mit der Annahme, dass mit mehr Forschung, mehr Daten und besseren Methoden bessere Prognosen möglich wären. Nichtwissen soll durch vermehrte Forschung in Wissen umgewandelt werden. Danach ist Zukunftswissen nichts weiter als „noch“ unsicher.
In vielen Bereichen ist die Klage über schlechte Prognosen offenkundig angebracht. Der Wetterbericht beispielsweise soll schließlich stimmen und als Handlungsorientierung funktionieren, tut dies jedoch immer wieder nicht. In gesellschaftlichen Belangen, wie sie Technikfolgenfragen darstellen, sieht dies jedoch anders aus. Hier sollte die Unsicherheit des Zukunftswissens nicht beklagt werden, sondern hat einen Wert (Grunwald 2018). Denn Vorhersagbarkeit impliziert Determinismus. Dabei bleibt die Optionenvielfalt möglicher Zukünfte auf der Strecke, die aus intentionalem Handeln oder nicht intendierten Folgen intentionalen Handelns entstehen. Die Deliberation über vernünftiges Handeln, über Möglichkeitsräume und ihre intentionale Ausfüllung verschwindet hinter scheinobjektiven Verlängerungen der Vergangenheit in die Zukunft. Solange wir dann festhalten, dass Entscheidungen nach Gründen und nicht nach deterministischen Sachgesetzlichkeiten getroffen werden, ist die Nichtprognostizierbarkeit nichts weiter als Ausdruck der Gestaltbarkeit der Zukunft nach Gründen. Daher sollte nicht über die Unsicherheit des Zukunftswissens geklagt werden, sondern die Gestaltung der Zukunft angesichts ihrer Offenheit angegangen werden.
Armin Grunwald ist Professor für Technikphilosophie und Technikethik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Er leitet dort das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) sowie das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Seine Forschungs- und Interessenschwerpunkte liegen in den Bereichen Theorie und Praxis der Technikfolgenabschätzung, Ethik neuer Technolodien und Fragen nachhaltiger Entwicklung.
Literatur
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Bullinger, H.-J. (1991): Technikfolgenabschätzung – Wissenschaftlicher Anspruch und Wirklichkeit. In: Kornwachs, K. (Hg.): Reichweite und Potential der Technikfolgenabschätzung. Stuttgart, S. 103–114
Dieckhoff, C., H. Appelrath, M. Fischedick, A. Grunwald, Höffler, F., Mayer, C., W. Weimer-Jehle (2014): Zur Interpretation von Energieszenarien. Schriftenreihe „Energiesysteme der Zukunft“, Nationale Akademie, München
Gausemeier, J, Fink, A., Schlafke, O. (1996): Szenario-Management. Planen und Führen mit Szenarien. München/Wien
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Grunwald, A. (2013a): Der prekäre Status von Zukunftswissen zwischen hoher praktischer Relevanz und drohender Beliebigkeit. In: Banse, G., Hauser, R., Machleidt, P., Parodi, O. (Hg.): Von der Informations- zur Wissensgesellschaft. Trafo, Berlin, S. 343-360
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Hempel, C. G. (1965/1977): Aspects of Scientific Explanation and other Essays in the Philosophy of Science. New York/London
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