23 Jun

Prafeaktisch sucht Verstärkung!

Wir betreiben den Philosophieblog praefaktisch nun seit über 4 Jahren und er hat sich zu einem wichtigen Medium in der deutschsprachigen Philosophie entwickelt. Nun suchen wir Verstärkung für unser Team. Falls Du Interesse hast den Blog gemeinsam mit uns zu betreiben und weiterzuentwickeln, dann melde Dich bitte bis 15. Juli 2022 bei uns unter blog@praefaktisch.de. Wir freuen uns über Deine Kontaktaufnahme mit kurzen Hinweisen zu Deiner Person (wer Du bist und was Du machst) und warum Du gerne bei uns mitmachen willst. Falls Du bereits Ideen hast, wie wir den Blog weiterentwickeln und verbessern könnten, dann schreib uns das bitte auch gleich.

Praefaktisch ist ein privates Blogprojekt ohne Sponsoren oder sonstige Einnahmen, daher ist mit dieser Tätigkeit auch keinerlei Entlohnung verbunden.

12 Apr

3 Jahre praefaktisch. Populäre Philosophie, Aufmerksamkeit und Loslassen

von Gottfried Schweiger (Salzburg)


Nun gibt es praefaktisch, den besten aller möglichen Philosophieblogs, seit drei Jahren. Das freut uns sehr. Die Zugriffe haben sich kontinuierlich gesteigert (wir wissen ehrlich gesagt aber nicht, ob unsere Zugriffszahlen hoch oder niedrig sind, da uns die Vergleiche fehlen). Fast alle, denen wir schreiben, haben vom Blog schon einmal gehört, einige lesen ihn sogar regelmäßig und gerne. Unser Dank gebührt natürlich vor allem den AutorInnen. Pro Jahr sind es mehr als einhundert Beiträge, die wir veröffentlichen. Wegen Corona waren es 2020 noch um ein paar Dutzend mehr. Es tut sich also etwas. Eine kurze Reflexion auf Bloggen, populäre Philosophie, Aufmerksamkeit und Loslassen.

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23 Dez

Wer denkt abstrakt? Wie Philosophie in der Corona-Krise unter Anleitung von Hegel praktisch werden kann

Von Olivia Mitscherlich-Schönherr (München)


Ein Rückblick auf Hegels Essay „Wer denkt abstrakt?“ vermag die Leerstelle nicht zu schließen, die Gottfried Schweiger der Philosophie in der Corona-Krise attestiert: Leitbilder einer künftigen, gerechten Gesellschaft zu entwerfen. In Auseinandersetzung mit Hegels Text können wir jedoch ein Philosophieren bahnen, das auf andere Weise praktisch wird: indem es Abstraktionen überwindet, zu einem nicht-reduktionistischen Beurteilen der gegenwärtigen Krise befähigt und dergestalt politische Lernprozesse unterstützt.

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14 Okt

Videoblog-Wettbewerb für Student*innen: Darf man heute noch Kinder haben?

Fast alle Menschen haben im Laufe ihres Lebens Kinder. Für viele gehören eigene Kinder zu einem erfüllten Leben. Doch ist es angesichts einer immer weiterwachsenden Weltbevölkerung, die immer mehr Ressourcen verbraucht, und der Auswirkungen der Klimakrise heute überhaupt noch moralisch vertretbar, Kinder zu haben? Und wenn es besser wäre, weniger oder gar keine Kinder zu bekommen, wie dürfen wir die Menschen dazu bringen, sich daran zu halten?

Der Philosophieblog praefaktisch.de sucht die besten Antworten auf diese Fragen in Form philosophischer Videoblogs. Wenn Du Lust hast, mitzumachen, dann schicke Dein Video mit einer Länge von max. fünf Minuten bis 31. Dezember 2020 an blog@praefaktisch.de. Große Dateien können einfach über WeTransfer oder einen ähnlichen Dienst verschickt werden. Oder Du gibst uns das Video über Google Drive oder Dropbox frei. Bitte schick ein paar Zeilen über Dich und wo Du studierst mit.

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13 Okt

Alter und Sein. Wie das hohe Alter in die Immanenz transzendiert und welche Rolle das Denken dabei spielt

von Sonja Ehret (Heidelberg)


„Aber Denken, das macht Spaß. Das Denken und neue Wahrheiten zu erfahren, die bleiben bis zum Schluss. Also ich glaube, dass diese ganze Lebendigkeit, die Menschen durch ihr hohes Alter haben, erweckt werden kann.“ (M.Mitscherlich, 94)

Der folgende Beitrag befasst sich mit der Entdeckung des echten Alters als eigene Lebensphase, deren Hauptantriebskraft das Denken ist wie es einst das Spiel des Kindes war. Aufgrund der metaphysischen Verbindung von Natur und Zahl wird der Beginn dieser Lebensphase um das 90. Lebensjahr erwartet.[i] 

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24 Sep

Anmerkungen zur Frage der moralischen Beurteilbarkeit von Kunstwerken

Von Daniel Martin Feige (Stuttgart)


Der Streit um Eugen Gomringers „Avenidas“, die Kontroversen um den Literaturnobelpreis für Peter Handke oder die Hinweise auf das problematische Frauenbild Bukowskis haben einmal mehr in Erinnerung gerufen, dass auch die autonome Kunst scheinbar so autonom nicht ist: Besteht die Erfahrung eines Kunstwerks darin, sich auf seine sinnlichen wie sinnhaften Formen einzulassen, so sind diese doch immer schon mit gesellschaftlichen Diskursen, moralischen Orientierungen und überlieferten Tradition gesättigt. Mehr noch: Etwas als Kunstwerk zu behandeln ist bereits eine Praxis, die nicht vom Himmel gefallen ist, sondern weitreichende historische wie gesellschaftliche Voraussetzungen hat. Die Frage, der die folgende Skizze gilt, lautet, welche Rolle moralische Beurteilungen hinsichtlich der Kunst spielen sollten. Die kurze Antwort lautet: gar keine. Die längere Antwort lautet: Kunstwerke sind intrinsisch auf moralische Fragen bezogen aber in anderer Weise als derart, dass sie wie Handlungen oder Aussagen einfach ein unproblematischer Gegenstand für moralische Beurteilungen sind.

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17 Sep

Über die vermeintliche Heuchelei von Klimaschutzaktivist*innen und individuelle Pflichten zum Klimaschutz

Von Christian Baatz (Kiel)


Vor Ausbruch der Corona-Krise war Klimaschutz in aller Munde, die Jugend forderte Regierungen lautstark zum entschiedenen Handeln auf. Aber muss auch jede/r Einzelne ihren oder seinen Beitrag zum Klimawandel reduzieren? Greta Thunberg, Initiatorin der Fridays for Future (FFF) Bewegung, versucht mit der gleichen Unnachgiebigkeit, mit der sie vor dem schwedischen Parlament Mahnwache gehalten und vor Staats- und Unternehmensführungen Reden gehalten hat, ihren persönlichen Treibhausgas(THG)-Ausstoß zu minimieren – zumindest wird das suggeriert, wenn man sie auf Segelbooten den Atlantik und in Zügen Europa durchqueren sieht. Interessanterweise scheinen sich Thunberg und ihre schärfsten Kritiker*innen in diesem Punkt einig: wer Wasser predigt, sollte keinen Wein trinken; wer für radikale THG-Reduktionen plädiert, sollte einen THG-armen Lebenswandel führen.

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27 Aug

Was ist eigentlich der Begriff? Ein Plädoyer anlässlich des Hegel-Jahres 2020

Von Ermylos Plevrakis (Heidelberg)


Im letzten Kapitel der Wissenschaft der Logik – das ist das Werk, von welchem Hegel gemeint hat, dass sein „Inhalt die Darstellung Gottes ist, wie er in seinem ewigen Wesen vor der Erschaffung der Natur und eines endlichen Geistes ist[1] – ist unter anderem folgender Satz zu lesen:

„Die Methode ist daraus [d.h. aus dem ganzen Verlauf der Wissenschaft der Logik] als der sich selbst wissende, sich als das Absolute […] zum Gegenstande habende Begriff […] hervorgegangen.“[2]

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20 Aug

Zur Aktualität Hegels: Hegel als Denker des Anthropozäns

von Stascha Rohmer (Medellín)


Im Zentrum eines jüdischen Witzes, der Schopenhauer und Beckett gleichermaßen faszinierte, steht das problematische Verhältnis der Welt zu einer Hose. Ein Mann geht zum Schneider und beschwert sich: „Gott hat die Welt in sechs Tagen erschaffen, und Sie brauchen sechs Monate, um eine Hose zu machen.” Darauf antwortet der Schneider: “Aber, mein Herr, sehen Sie sich doch die Welt an, und sehen Sie da Ihre Hose!” Es dürfte kein Zufall sein, dass gerade der Hegel-Antipode und Welt-Verachter Schopenhauer einen tiefen Gefallen an diesem Witz fand. Denn die Diskrepanz zwischen der defekten Welt und der Perfektion der Hose offenbart den Riss im Herzen der Welt, den Hegel mit seinem Denken immer überwinden wollte.

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