Das Umfeld für philosophische Zeitschriften, die ausschließlich oder hauptsächlich Beiträge in deutscher Sprache publizieren, hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Einerseits gibt es einen stärkeren Druck, Englisch als (hauptsächliche, ja vielleicht sogar einzig relevante) Publikationssprache zu etablieren, andererseits haben sich doppelt-blinde Begutachtungsverfahren als Goldstandard der Qualitätssicherung durchgesetzt. Dazu kommen Bestrebungen (z.B. von Seiten der Forschungsförderungsinstitutionen), möglichst viele Beiträge als Open-Access-Publikationen zu veröffentlichen. Dieser Themenblock des Blogs Praefaktisch widmet sich diesen und anderen Entwicklungen und Herausforderungen. Dazu wollen wir die Stimmen unterschiedlicher Beteiligter einholen.
Fragen, die hierbei problematisiert werden können, sind unter anderem: Welchen Stellenwert können und wollen Zeitschriften, die deutschsprachige Beiträge publizieren, national und international einnehmen? Wird sich Open Access mittelfristig durchsetzen und welche Vor- aber auch Nachteile werden damit verbunden sein? Wie steht es um die Reputation von Publikationen in deutschsprachigen Zeitschriften z.B. in Berufungsverfahren oder bei der Vergabe von Drittmitteln? Ist die Zeitschriftenlandschaft im deutschsprachigen Raum gesättigt? Wie steht es um die Güte der Begutachtungsverfahren im deutschsprachigen Raum – welche Alternativen zur doppelt-blinden Begutachtung wären sinnvoll (z.B. open peer review, triple blind)? Inwiefern unterscheidet sich das Fach Philosophie bzw. einzelne philosophische Disziplinen in diesen Fragen von anderen Fächern? Welche Rolle werden neue Publikationsformen abseits von Aufsätzen und Monographien einnehmen können? Ist die Onlinepublikation die Zukunft? Wie wichtig können Impaktfaktoren und andere Metriken für deutschsprachige Zeitschriften (oder auch die Herausgeber_innen, Autor_innen und Leser_innen) sein? Welche Verluste und Nachteile sind durch die aktuellen Entwicklungen in Zukunft zu befürchten oder bereits Realität (z.B. Zitationskartelle, Mainstreaming der Themen und Stile)?
Solchen Fragen widmen sich die Beiträge in diesem Themenblock. Wenn auch Du eine Idee für einen Beitrag hast, schicke uns bitte einfach eine Email!
28. August 2018
von Christoph Schamberger (Berlin) Wolfram Eilenberger erhebt in der ZEIT[1] schwere Vorwürfe gegen die deutsche akademische Philosophie. Zum einen gingen ihre Arbeiten den großen, drängenden Fragen unserer Zeit aus dem…
14. August 2018
von Christoph Schirmer (Berlin, de Gruyter) Zeitschriftenartikel werden in der Philosophie immer wichtiger. Die regelmäßigen Evaluierungen von Wissenschaftler*innen und Instituten verlangen nach hochfrequentem Output, der mit Büchern in der Regel…
26. Juli 2018
Von Gottfried Schweiger (Salzburg) Zeitschriften erfüllen zumindest drei Funktionen für Philosoph_innen: Sie bieten den Autor_innen die Möglichkeit, ihre Texte zu veröffentlichen. Sie bieten den Herausgeber_innen die Möglichkeit, die Texte anderer…
28. Juni 2018
von der Redaktion der Zeitschrift für philosophische Literatur In diesem Herbst wird die Zeitschrift für philosophische Literatur (www.zfphl.de) ihren fünften Geburtstag feiern. Wenn unsere Rezensent_innen und Gutachter_innen weiterhin mit so…
12. Juni 2018
von Herbert Hrachovec (Wien) Die „European Science Foundation“ (ESF) hat ab 2002 den Versuch unternommen, eine Qualitätsprüfung sämtlicher europäischer Fachjournale in den Humanwissenschaften in die Wege zu leiten. An das traurige…
5. Juni 2018
von Petra Gehring (Darmstadt) 1. Zu Beginn ein Vergleich. Die Lage deutschsprachiger philosophischer Zeitschriften ähnelt einer Wanderung, die sich nicht aufschieben lässt – im Dunkeln, während Blitzeis sich einstellt und…
24. Mai 2018
von Martin Hähnel (Eichstätt), in Absprache mit den Herausgeber_innen der Zeitschrift für Ethik und Moralphilosophie Kurz über uns Die Gründung einer philosophischen Fachzeitschrift wie der Zeitschrift für Ethik und Moralphilosophie…
8. Mai 2018
von Harald Schwaetzer (Cusanus Hochschule) Ruhig und gleichmäßig rollt der Shinkansen Richtung Hiroshima. Ein eigentümlicher Ort, um über die Lage philosophischer Zeitschriften ein paar Gedanken aufs elektronische Papier zu bringen,…
26. April 2018
von Michael Reder (München) Die Veröffentlichung philosophischer Forschung hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten stark gewandelt, auch in Deutschland. Wurden früher philosophische Arbeiten vor allem in Form von Monographien…
10. April 2018
von Andreas Beierwaltes (Springer: VS und J.B. Metzler) und Franziska Remeika (Springer: J.B. Metzler) Es scheint so, als habe sich kein Publikationstypus in den letzten Jahren so stark gewandelt, wie…