16 Jul

Hat der Liberalismus Zukunft?

Prof. Dr. Michael Festl im Gespräch mit Dr. Sarah Rebecca Strömel

Wie muss sich der Liberalismus weiterentwickeln, um in einer globalisierten Welt fortzubestehen und warum sollten wir an ihm festhalten? Wie kann die liberale Demokratie diese Herausforderung meistern? Prof. Dr. Michael Festl (Universität St. Gallen) im Gespräch mit Dr. Sarah Rebecca Strömel (Universität Regensburg) in einer neuen Ausgabe des Formats „Säulen der Demokratie“.


Die Themen:


00:00 Willkommen, Prof. Michael Festl!
00:52 Kernelemente des Liberalismus: Was sind für Sie die Kernbestandteile des Liberalismus?
03:14 Von links wie von rechts wird im gesamtgesellschaftlichen, aber auch im wissenschaftlichen Diskurs die Frage gestellt: Wozu überhaupt festhalten am Liberalismus? Was halten Sie den Kritikern entgegen?
07:36 Liberalismus heute: Wie muss der Liberalismus sich weiterentwickeln, um mit den Bedingungen des 21. Jahrhunderts mitzuhalten?
12:04 Ideengeschichtliche Wegmarken: Welche Denker sind ideengeschichtlich Ihrer Einschätzung nach besonders zentral für den Liberalismus?
17:25 Für wie wichtig halten Sie politische Bildung für die ‚Rettung‘ des Liberalismus – und was läuft hier bislang schief?
20:17 Wie kann zivilgesellschaftliche politische Bildung den Liberalismus konkret stärken?
23:49 Zukunft des Liberalismus: Glauben Sie an die Zukunft des Liberalismus?

16 Jan

Polyamorie und der Fetisch der romantischen Liebe in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft

von Gottfried Schweiger (Salzburg)


And so I fall in love just a little ol‘ little bit
Every day with someone new

I fall in love just a little ol′ little bit
Every day with someone new 
I fall in love just a little ol‘ little bit
Every day with someone new
I fall in love just a little ol‘ little bit
Every day with someone new

Hozier, Someone new

Polyamorie kann als liberales Projekt verstanden werden. Damit meine ich, dass Polyamorie, erstens, das Konzept der Liebe liberalisieren will, also frei machen von der Vorstellung, sie wäre exklusiv auf eine einzige Person bezogen. Und, das folgt daraus, dass Polyamorie, zweitens, die Praxis der Liebe liberalisieren will, also betont, dass Menschen tatsächlich frei darin sein sollten, mehrere Menschen zu lieben und mit ihnen eine Liebesbeziehung einzugehen. Ob dies, unter aktuellen Bedingungen, gelingen kann, ist damit nicht gesagt und auch nicht, welcher Preis für diese Befreiung zu zahlen ist.

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28 Mrz

Die westliche Demokratie und ihre Verächter

von Barbara Zehnpfennig (Universität Passau)

Dachte man in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts noch, der weltweite Siegeszug der Demokratie sei unaufhaltsam, so hat sich das Bild seitdem dramatisch verändert: Nun scheint die Tendenz zum autoritären Regime, zur Autokratie, ja selbst zum totalitären Staat irreversibel. Sogar Staaten wie Ungarn, Polen oder Israel, die bisher ganz zweifellos den demokratischen Staaten zugerechnet wurden, weisen Entwicklungen auf, die zumindest die Verbindung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit fraglich werden lassen.

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12 Jul

Der Supreme Court und das liberale Loblied auf die höchste Instanz

Von Johannes Müller-Salo (Hannover)


In ihrer Sorge um den effektiven Schutz individueller Grundrechte verteidigen viele Liberale die Idee eines mit umfassenden Kompetenzen ausgestatteten Verfassungsgerichtshofs. Nicht selten werden höchste Gerichte zu Wächtern der Verfassung stilisiert. Die jüngsten Urteile des Supreme Courts zum Schwangerschaftsabbruch, zum Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit wie zu den Klimaschutzbefugnissen der US-Umweltbehörde geben allen Grund dazu, dieses wichtige Element liberaler Theoriebildung auf den Prüfstand zu stellen.

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28 Feb

Licht und Schatten John Rawls‘ politischer Philosophie

Von Julian Culp (Paris)


John Rawls‘ egalitärer Liberalismus ist in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur dominanten politischen Philosophie in der angloamerikanischen Wissenschaft avanciert und hat auch in der deutschsprachigen Wissenschaft eine sehr große Wirkung entfalten können. Was erklärt die Strahlkraft Rawls‘ politischer Philosophie?

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04 Sep

Trumpismus und die Philosophie der Weltordnung

von Mark S. Weiner (Hamden, Connecticut, USA/Uppsala, Schweden)[1]


Im Zuge des NATO-Gipfels und des Helsinki-Treffens waren viele Liberale[2] versucht, das Verhalten von US-Präsident Donald Trump charakterlich zu verurteilen. Seine Unterstützung Vladimir Putins und die Zurechtweisungen seiner eigenen Geheimdienste sowie der traditionellen Verbündeten scheinen zu zeigen, dass er der Sache nicht gewachsen ist; oder dass er fremdgesteuert ist; oder dass er geistig labil ist; oder dass er ein Mitglied der Russlandgang ist – ein „Verräter“.

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22 Mai

Pluralismus, die Wiege des Populismus? Plädoyer für einen institutionellen Kosmopolitismus

von Volker Kaul (Rom)


Ich möchte hier folgende Fragen untersuchen: Könnte es sein, dass der von Liberalen letztens so sehr gepreiste Pluralismus die Fundamente für den allseits gefürchteten Populismus gelegt hat? Könnte es sein, dass gerade der Wertepluralismus, d.h. die Zuschreibung moralischen Gehalts an unterschiedliche Weltsichten und Lebensformen, verantwortlich für das Entstehen des Populismus ist?

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