Nachhaltigkeitspolitik in Thesen
Von Konrad Ott (Kiel) Konrad Ott stellt den Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitspolitik und Corona-Krise in 43 prägnanten Thesen dar:
Von Konrad Ott (Kiel) Konrad Ott stellt den Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeitspolitik und Corona-Krise in 43 prägnanten Thesen dar:
Von Anne Burkard (Göttingen) Die Komplexität der Klimawissenschaften und der ethischen Fragen, die durch die Klimakrise aufgeworfen werden, können zu lähmenden Zweifeln führen. Benötigen wir nicht größere Sicherheit in den wissenschaftlichen Ergebnissen und bessere normative Orientierung, bevor wir sagen können, ob und wie wir uns im Kampf gegen den Klimawandel…
von Alexander Bagattini (München) Die Frage, ob Kinderrechte in die Verfassung aufgenommen werden sollen, wird in Deutschland schon seit langem kontrovers diskutiert. Durch den aktuellen Gesetzesentwurf des Justizministeriums hat diese Debatte politisch und medial wieder an Fahrt aufgenommen. Eine Google-Recherche ergibt alleine für das Jahr 2019 fast 90.000 Links, von…
Von Gottfried Schweiger (Salzburg) Dieser Text, der das „Jubiläum“ der Gründung der Roten Armee Fraktion (RAF) vor knapp 50 Jahren zum Anlass nimmt, um über politische Gewalt nachzudenken, war schon fertig als in den USA nach der Tötung von George Floyd durch einen Polizisten Unruhen und Proteste ausbrachen. Die Frage…
Von Anja Berninger (Stuttgart) Kunst vermag unsere emotionale Verfassung in vielfältiger Weise zu beeinflussen. Das Schicksal einer Romanfigur kann uns mit tiefer Trauer erfüllen, das Sehen eines Horrorfilmes kann in uns starke Furcht auslösen und das Betrachten eines Bildes kann uns erheitern. Kunst hat also in all ihren unterschiedlichen Formen…
Von Olivia Mitscherlich-Schönherr (München) Die Corona-Krise kann spirituelle Befreiung ermöglichen Die gegenwärtige Corona-Krise ist auch eine spirituelle Krise. Ihre spirituellen Aspekte sind vielfältiger Natur. Die spirituelle Corona-Krise betrifft die großen Religionsgemeinschaften, aber auch uns in unserer individuellen Existenz. Im Zusammentreffen dieser unterschiedlichen Aspekte eröffnen sich Chancen zu spiritueller Erneuerung, die auch…
Von Clemens Sander (Wien) Für Michel Foucault war die Lektüre von Nietzsches zweiter unzeitgemäßer Betrachtung „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“ eine Art Erweckungserlebnis. Zufälligerweise war dies mein erstes Nietzsche Buch, und auch mich hat es gleichermaßen beeindruckt wie den weltberühmten Denker, aber nicht auf die gleiche…
Von Joachim Boldt (Freiburg) & Franziska Krause (Heidelberg) Habe ich ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Altersdemenz? Oder für eine andere genetisch bedingte Erkrankung? Wer will, kann sein Genom bei kommerziellen Online-Anbietern auf solche Erkrankungen hin analysieren und auswerten lassen. Das kostet nicht viel und es geht schnell. Was…
Von Johannes Giesinger (Zürich) Mit der Schliessung der Schulen wurde der gewöhnliche Unterricht («Präsenzunterricht») auf «Fernunterricht» umgestellt. Häufig war auch von «Homeschooling» die Rede. Diese Bezeichnung erscheint einerseits als unzutreffend, andererseits aber entspricht sie wohl den Zuständen, die während des Shutdowns in vielen Familien herrschten.
Von Mario Günther (Canberra) Es ist ein neuer Tag in nicht all zu ferner Zukunft. Du wachst auf. Deine Armbanduhr hat aufgenommen wie lange du geschlafen hast, wie dein Herz geschlagen hat, und wie du im Schlaf geatmet hast. Du fährst zur Arbeit. Sensoren in deinem Auto messen deine Geschwindigkeit…
Von Max Gottschlich (Linz) Die jüngste Auseinandersetzung mit den objektiven Rückwirkungen eines ungehemmten technisch-praktischen Naturverhältnisses in Gestalt ökologischer Krisen stellt nicht nur Ökonomie und Politik vor eine gewaltige Herausforderung, sondern zunächst und zuallererst das Denken. Denn das eigentliche Problem ist nicht unmittelbar auf der Ebene des Handelns zu lösen. Neue…
Von Christian Baatz (Kiel) und Felix Pinkert (Wien) In seinem aktuellen Beitrag zur Klimakrise stellt Rudolf Schüßler eine unbequeme Frage: Hat Deutschland bzw. die EU auch dann die moralische Pflicht, Treibhausgas-Emissionen erheblich zu reduzieren, wenn die Mehrzahl anderer großer Emittenten dies nicht tut?
Von Leonie Bossert (Tübingen) Ist das Covid-19-verursachende Virus nun von Fledermäusen direkt, von Fledermäusen mit Zwischenwirten wie Schuppentieren oder doch – wie jüngst Christian Drosten in die Debatte eingebracht hat – von Marderhunden auf den Menschen übergegangen? Wie wahrscheinlich ist der Ausbruch von Epidemien in „unseren Schweineställen“, in denen Viren…
Von Kay Herrmann (Chemnitz) Wie hält man es während einer Kontaktsperre mit sich selbst aus? Kann ich auf die Wissenschaft vertrauen? Vielleicht doch besser an eine große Verschwörung glauben? Wohin mit meiner Wut, wenn ich zu den großen Verlierern der Krise gehöre? – Eine Krise konfrontiert uns auch mit den…
von Gottfried Schweiger (Salzburg) Vor einigen Tagen wurde das Manifest „ARBEIT: DEMOKRATISIEREN, DEKOMMODIFIZIEREN, NACHHALTIG GESTALTEN“ in Zeitungen und Zeitschriften in über dreißig Ländern veröffentlicht, das mittlerweile von über 3000 ForscherInnen, darunter auch viele PhilosophInnen, aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde. Der Aufruf bezieht sich auf die COVID-19 Pandemie als Chance…
von Alina Omerbasic (Potsdam) Die Frage nach dem „richtigen“ Umgang und der Verantwortung des Menschen mit und gegenüber der außermenschlichen Natur und somit auch mit und gegenüber nicht-menschlichen Tieren ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend in den Fokus öffentlicher Debatten gerückt. Diese aus moralphilosophischer Perspektive begrüßenswerte Entwicklung gibt Anlass, über…
von Wolfgang Lenzen (Osnabrück) Im Alltag passiert es allzu häufig, dass wir etwas, das andere von uns wissen wollen, leider nicht wissen: „Wo sind die Wagenschlüssel?“ – „Ich weiß es nicht!“ „Wer war der Mann gerade, der uns zugelächelt hat?“ – „Ich weiß es nicht!“ „Wann beginnen in Niedersachsen 2020…
Von Christoph Herrler (Erlangen) Die mit dem anthropogenen Klimawandel einhergehende Erderhitzung ist mit vielen negativen Folgen verbunden. Dies dürfte allen, die naturwissenschaftliche Fakten als solche begreifen, nicht entgangen sein. Diese Folgen lassen sich häufig als Verletzung oder zumindest Bedrohung von Menschenrechten beschreiben. Gleichwohl sprechen die direkt politisch Verantwortlichen – meinem…
Von Helmut P. Gaisbauer (Salzburg) Außergewöhnliche Zeiten verlangen nach außergewöhnlichen Antworten. Derzeit durchleben wir eine globale humanitäre Krise, die uns alle gleichzeitig bedrängt und bedroht. Wir kennen ihren Beginn und bisherigen Verlauf; wir wissen aber noch nicht, wann wir als nationalstaatliche Gemeinschaft, wann als gesamte Menschheit diese Krise meistern werden.…
von Andrea Klonschinski (Kiel) Gottfried Schweiger hat an diesem Ort kürzlich *Kritik* an der *Stellungnahme* der Society of Women in Philosophy e. V. (SWIP) zur Corona-Pandemie geübt. Die Stellungnahme, so Schweiger, sei zu vage, benenne weder die für bestimmte Maßnahmen Verantwortlichen, noch differenziere sie hinreichend zwischen den negativ Betroffenen und…
Von Leander Frank (Frankfurt am Main/Darmstadt) Die Diskussion über den Umgang mit Sterbehilfe ist eine der wenigen Zombiedebatten, die alle paar Jahre wieder auftauchen. Im Jahr 2015 wurden im Bundestag vier verschiedene Vorschläge, die von liberal bis sehr konservativ reichten, zur rechtlichen Neuregelung der Sterbehilfe in Deutschland vorgelegt. Ende desselben…
von Charlotte Baumann (TU Berlin) Als Metaphysiker, Theoretiker des Absoluten und Geschichtsphilosoph hat Hegel nicht nur den Verdacht auf Autoritarismus, sondern auch Hasswörter vieler analytischer Philosophen auf sich vereint. Die Hegel-Renaissance der letzten 50 Jahre ging daher mit dem Re- bzw. Weginterpretieren dieser Termini einher. Nun aber macht es Sinn,…
Von Alexander Reutlinger (München) Was ist die Rolle von Wissenschaftler/innen in der Corona-Krise? Sie beraten Politiker/innen, lautet die schnelle Antwort. Aber was bedeutet das genau? Und ist das überhaupt eine demokratisch legitimierte Aufgabe für Wissenschaftler/innen? Es gibt Stimmen, die Bedenken äußern: Haben Wissenschaftler/innen die gewählten Volksvertreter/innen unrechtmäßig ersetzt? Diese Befürchtung…
Von Gottfried Schweiger (Salzburg) Es ist ein Verdienst von SWIP Germany (Society for Women in Philosophy), dass sie sich der Frage der ungleich verteilten Belastungen innerhalb des Wissenschaftsbetriebs in Zeiten der COVID-19 Pandemie in einer Stellungnahme angenommen hat. Obwohl ich die Stellungnahme inhaltlich fast vollständig teile und diese Textsorte immer…
Von Janina Loh (Wien) Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik finden derzeit gegen eine weitere Verbreitung des Coronavirus’ in ganz unterschiedlichen Bereichen vielfachen Einsatz. So etwa in der Diagnose – ob bspw. jemand erhöhte Temperatur hat oder erkrankt ist -, in der Suche nach Impfstoffen und Medikamenten, in Form von Algorithmen,…
Von Claudia Paganini (Innsbruck) Vor einiger Zeit habe ich eine Tagung zum Thema Tierethik organisiert. Die internationalen Referent*innen brachten sehr unterschiedliche normative Positionen ein und egal aus welcher Perspektive wir die vielfältigen Mensch-Tier-Beziehungen reflektierten, das Ergebnis war immer, dass unser menschliches Verhalten überall grob defizitär ist. Die Stimmung, die diese…
Von Max Gottschlich (Linz) Die Eindämmung der ersten Welle der Covid-19-Pandemie scheint in einigen Ländern Europas gelungen zu sein. Die Zeit für Zwischenbilanzen ist gekommen. Einerseits gibt es Bilanzen im Feld der Fachwissenschaften. Da geht es um die Beurteilung der Effektivität der Maßnahmen anhand von Rechenmodellen, in die unsere „hyperkomplexe“…
Von Christoph Winter (Mexiko-Stadt / Cambridge, MA) Armin Steinbach fragte jüngst, wo der konstruktive und lösungsorientierte Beitrag des Rechts zur Krisenbewältigung bleibe? Den Grund für das Ausbleiben dessen und den derzeitigen Fokus auf den mahnenden Zeigefinger schiebt er gleich hinterher: Demut! Der ausbleibende Beitrag ließe sich demnach auf den „bescheidenen…
Von Ino Augsberg (Kiel) I. Einleitung Rudolf Wiethölter, einer der wichtigsten deutschen Rechtstheoretiker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, charakterisiert sein Verständnis des Rechts gerne mit einer Formel, die er selbst von Adorno übernommen haben will. Diese Quellenangabe ist allerdings eher Reverenz als Referenz. Denn sie unterschlägt, dass der…
Von Alina Omerbasic (Potsdam) Das Bild von zugunsten vulnerabler Gruppen eingesperrter gesunder Mitglieder der Gesellschaft scheint sich im öffentlichen Diskurs einer isolations-müden Gesellschaft immer schneller zu verbreiten, doch handelt es sich hierbei um ein bloßes Zerrbild der gegenwärtigen Situation, welches nicht nur ihr Kernproblem, sondern auch den eigentlichen Zweck der…